Michael Spatz wird zum 01. März 2022 hauptamtlicher Geschäftsführer der TV Großwallstadt GmbH, der Trägergesellschaft des Handball-Zweitligisten. Aktuell ist der 39-Jährige als Sportlicher Leiter beim TVG aktiv. Zuvor war er viele Jahre ein absoluter Leistungsträger und Publikumsliebling. Der ehrenamtliche Geschäftsführer des Vereins, Stefan Wüst, bleibt in seiner Funktion bestehen. Mit dem hauptberuflichen Geschäftsführer treibt der TVG seine Professionalisierung weiter voran, um das langfristig gesteckte Ziel – den Aufstieg in die erste Liga – zu erreichen. Wir haben Michael Spatz hierzu ein paar Fragen gestellt:
Herr Spatz, Sie arbeiten nun schon seit über fünf Jahren bei der Aschaffenburger Pass Consulting Group, sind dort Consultant Digital Sports. Nun wechseln Sie als hauptamtlicher Geschäftsführer zum TVG. Warum?
Michael Spatz: Ja, das stimmt. Ich bin schon über fünf Jahre als Projektmanager für Digitalisierung bei Pass, habe dort einen unbefristeten Arbeitsvertrag und habe mich unglaublich wohl gefühlt. Aber ich fühle mich auch beim TVG sehr wohl und meine derzeitige Rolle als Sportlicher Leiter macht mir viel Spaß. Ich kenne Handball von der Pieke auf und denke, dass ich daher in einer Position bin, dem TVG zu helfen, dass wir uns in allen Bereichen weiterentwickeln und dass wir weiter sportlichen Erfolg haben werden. Klar ist das nicht so einfach. Das ist mir auch bewusst. Aber ich freue mich unglaublich auf meine neue Herausforderung. Die Aufgaben sind vielfältig und ich bin sehr motiviert. Ich hatte bisher zwei „Halbtagsjobs“ – um es mal so auszudrücken. Halb bei Pass, halb beim TVG. Doch eigentlich waren das keine Halbtags-, sondern Ganztagsjobs und ich habe gemerkt, dass ich nicht allem gerecht werden kann. Da kommt man an seine Grenzen. Nun werde ich meine ganze Power in ein Projekt stecken und alles geben.
Derzeit sind Sie ja Sportlicher Leiter beim TVG, helfen auch auf der Bank als Co-Trainer aus und Stefan Wüst ist ehrenamtlicher Geschäftsführer. Wie läuft das in Zukunft?
Bei Stefan Wüst bleiben weiter die Finanzthemen und das Controlling. Da ändert sich gar nichts. Wir arbeiten Hand in Hand, tauschen uns aus und wollen nun gemeinsam daran arbeiten, den TVG weiter zu professionalisieren. Aktuell ist es so, dass die Aufgabe als Sportlicher Leiter weiter bei mir bleibt. Meine zusätzlichen Hauptaufgaben sind dann unter anderem Sponsoring, Projekt/Sales-Management, sportliche Gesamtkoordination und noch vieles mehr. Ich werde derzeit auch weiterhin bei den Spielen dabei sein. Ich bin ja im Moment eh dreimal die Woche im Training vor Ort und trainiere ab und an auch mal mit. Vor allem spiele ich gerne zum Aufwärmen beim Fußball mit. Ich hoffe natürlich, dass mich die Jungs – wenn ich dann mal Geschäftsführer bin – immer noch mitspielen lassen… (lacht). Wir sind aber dran, in der kommenden Saison die Stelle als Co-Trainer neu zu besetzen.
Hilft Ihnen Ihr Bekanntheitsgrad und Ihr langjähriges Wirken in der ersten und zweiten Liga in Ihrem neuen Job, zum Beispiel beim Scouting?
Sicher. Die Handball-Welt ist klein und jeder kennt jeden. Ich habe über die Jahre viele Personen aus anderen Vereinen kennengelernt und man schaut natürlich, wie die einzelnen Dinge dort gehandhabt werden. Wenn jemand wie jetzt ich aus dem Handball-Umfeld kommt, dann macht es sicher einiges leichter. Wichtig ist es, ein gutes Netzwerk zu haben. Das hilft gerade bei der Suche nach neuen Spielern.
Corona hat uns weiter gut im Griff. Haben Sie nicht einige Bedenken, dass gerade im Sport die Krise sich verschärfen könnte?
Die Situation ist natürlich alles andere als einfach. Das Thema Corona ist überall präsent und es macht halt auch den Spielern mehr Spaß, vor vollen Rängen zu spielen. Aber wir haben die vergangene Situation – sportlich wie finanziell – gut gemeistert und diese Runde wird es hoffentlich wieder so sein. Der Staat hat uns unterstützt und unseren Sponsoren können wir nicht oft genug Danke sagen, dass sie so bei uns bleiben und uns unterstützen. Wir haben mit Nina Mattes eine Hygienebeauftragte, die sich dem Thema angenommen hat und total firm ist. Sie erleichtert uns vieles. Wir haben die Testungen wieder angezogen, testen über das Übliche hinaus, denn wir wollen nicht nur unseren Jungs Sicherheit geben, sondern auch dem Gegner und allen drumherum. Margot Staab