Der VfL Lübeck-Schwartau konnte seinen Abwärtstrend in der 2. Handball-Bundesliga auch am Freitagabend, 10. Dezember 2021, im Heimspiel nicht stoppen. Nach einer guten ersten Halbzeit unterlagen die Nordlichter vor 971 Zuschauern der SG BBM Bietigheim mit 31:35 (18:16) und wandelt nach der dritten Niederlage in Folge als Tabellen-15. mit 12:18 Punkten weiter am Rande der Abstiegszone.
Aushilfskeeper fällt aus
Sorgen hatten die Lübecker allerdings bereits vor der Partie. Erneut waren es personelle. Und zwar nicht nur, weil Abwehrchef Martin Waschul krankheitsbedingt passen musste, sondern weil der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Dennis Klockmann und Daniel Conrad nachverpflichtete Blaz Voncina doch nicht seinen Einstand im VfL-Dress feiern konnte. Beim 38-Jährigen, erst am Mittwoch von Ligakonkurrent TvSH Eisenach losgeeist, war ein Corona-Test positiv ausgefallen. Mit dem Ex-Schwartauer Ariel Panzer konnte immerhin kurzfristig Ersatz gefunden werden.
Weiterlesen: Corona: Auch der neue Keeper des VfL Lübeck-Schwartau, Blaz Voncina, fällt aus
Und zunächst schien es so, als würde der 48-jährige Panzer ein erfolgreiches Comeback an alter Wirkungsstätte feiern können. Obwohl der gebürtige Argentinier erst Stunden vor Spielbeginn verpflichtet worden war und keine Trainingseinheit absolviert hatte, erwies er sich zunächst als sicherer Rückhalt.
Starkes Comeback von Ariel Panzer
Panzer vernagelte zu Beginn seinen Kasten, parierte einen Siebenmeter und wurde von den Zuschauern in der Halle gefeiert. Vorne zeigte sich der VfL zudem spielfreudig und treffsicher. Kompakt in der Abwehr, schnörkellos im Tempogegenstoß – die Gastgeber legten ein 5:0 vor. Nachdem Kretschmer zum 8:1 getroffen hatte (11.), nahm SG-Coach Romero bereits seine zweite Auszeit.
VfL tut sich zunehmend schwerer
Die Unterbrechung zeigte Wirkung: Die Gäste kamen auf Touren und profitierten von technischen Fehlern der Lübecker. Der VfL tat sich zunehmend schwerer gegen die gut organisierte und aggressive Abwehr der SG, ließ vorne Chancen liegen und bekam hinten kaum noch Zugriff.
Drei Minuten vor der Pause erzielte Bietigheim den 15:14-Anschlusstreffer. Eine weitere Parade von Panzer sorgte immerhin dafür, dass die Gastgeber mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause gingen.
In Unterzahl kippt das Spiel
Nach dem Seitenwechsel konnten die Lübecker ihren Vorsprung zunächst behaupten. Dann handelte sich Jan Schult eine Zeitstrafe ein. Die SG nutzte die Überzahl und glich durch Jonas Link zum 24:24 (42.) aus.
Fortan lief nichts mehr zusammen beim VfL, der fünf Minuten später mit 24:27 hinten lag (47.). Zwar kamen die Gastgeber noch einmal auf einen Treffer heran. Mit einem 3:0-Lauf aber setzte sich die SG anschließend wieder ab und sorgte damit für die Entscheidung.
Erneut viele technische Fehler
„Wir haben richtig gut begonnen und hatten mit Ariel Panzer einen starken Rückhalt, der auch die Halle euphorisiert hat“, sagte Piotr Przybecki. Dem VfL-Coach sei klar gewesen, dass Bietigheim irgendwann zurückkommen würde. Entscheidend für die Niederlage war, dass seine Sieben erneut erhebliche Defizite im eigenen Ballbesitz offenbarte: „Leider haben wir in der zweiten Halbzeit zu viele technische Fehler gemacht und zu viele Chancen vergeben“, haderte der Pole nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
„Wir haben noch drei Spiele in diesem Jahr, wir müssen jetzt punkten“, versuchte derweil Fynn Gonschor den Blick auf das Restprogramm gegen Ludwigshafen (8.), Rimpar (17.) und Nordhorn-Lingen (5.) zu legen.
Weiterlesen: Vorne hakt es: VfL Lübeck-Schwartau verliert beim HSC Coburg deutlich
VfL Lübeck-Schwartau: Schröter, Schramm, Panzer – Potratz, Gonschor (3), Raguse, Mizumachi (1), Hansen (3/3), Löfström (2), Skorupa (1), Ranke, Schult (6), Versteijnen (8), Kretschmer (3), Klima (4)