Der Reiseauftrag ist klar definiert: Einmal mehr die letzten Kräfte mobilisieren, zwei Punkte holen und den größtmöglichen Druck auf Bundesliga-Spitzenreiter THW Kiel ausüben. Im Titelrennen dürfen sich die Handballer der SG Flensburg-Handewitt am Mittwoch (19 Uhr, Sky) im letzten Auswärtsspiel der Saison beim HC Erlangen keinen Ausrutscher erlauben. Andernfalls könnte der Traum von der vierten Deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte schon am Donnerstag platzen, sollte Kiel den Pokalsieger TBV Lemgo Lippe besiegen. Maik Machulla sagt:
Am Dienstag flogen der SG-Coach und seine Mannschaft vom Flensburger Flugplatz Schäferhaus nach Nürnberg, wo das 51. Pflichtspiel der Saison vor bis zu 1700 Zuschauern stattfindet. „Davon verspreche ich mir eine zusätzliche Emotionalität“, so Machulla. Das Publikum als Energiespender kommt im Saisonendspurt wie gerufen – für beide Teams.
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Wie die SG hatte auch der HC Erlangen, mit 32:40 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz, mit vielen Verletzungen zu kämpfen, musste ständig improvisieren und konnte so den eigentlich hohen Ansprüchen nicht gerecht werden.
Komplimente vom Gegner
Trainer Michael Haaß staunt, wie Flensburg den vielen personellen Hiobsbotschaften immer wieder trotzte. „Die Flensburger hatten eine sehr schwierige Saison mit vielen Verletzten und schaffen es dennoch, zwei Spieltage vor Schluss noch um die Meisterschaft zu spielen. Da habe ich einen riesigen Respekt vor“, sagt der Erlanger Coach.
Hoffnung bei Sögard
Machullas Kader wird am Mittwoch nochmals kleiner sein als ohnehin schon. Youngster Magnus Holpert zog sich in Nordhorn eine Verletzung am Sprunggelenk zu und fällt aus. Göran Sögard kommt hingegen besser mit seinen Adduktorenproblemen zurecht. „Ihm geht es langsam besser. In Nordhorn konnte Göran uns schon etwas mehr helfen“, sagte Machulla. Der Norweger erzielte zwei Tore im erweiterten Tempogegenstoß.
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Besonders im Auge werden die Flensburger ihren Ex-Teamkollegen Simon Jeppsson (2017 bis 2020) haben. Im SG-Dress oft gehemmt, hat sich der 25-Jährige in Erlangen freigespielt und ist mit Abstand der beste Werfer seines Teams (wir berichteten). „Simon sticht hervor. Er zeigt das, was er bei uns angedeutet hat. Ihn müssen wir besonders beobachten“, meint Machulla. Der Schwede selbst sagt: „Wir sind der Underdog. Aber ich hoffe, dass wir ein bisschen Stress machen können.“
Das Restprogramm: THW Kiel (65:7 Punkte): TBV Lemgo (H), Rhein-Neckar Löwen (A) SG Flensburg-H. (64:8): HC Erlangen (A), HBW Balingen (H) |