„Ich würde mir wünschen, dass die EHF konsequent darüber nachdenkt, ob zu diesen Zeiten eine EM-Qualifikation unbedingt erforderlich ist oder ob es mit Blick auf eine WM nicht Wert wäre zu sagen, okay, wir verzichten auf die EM-Qualifikationsspiele im Interesse der Sicherheit für die Spieler“, sagte der Präsident des Deutschen Handballbundes am Rande der Frauen-EM in Kolding.
Im Kampf um die Tickets für die EM 2022 muss die DHB-Auswahl am 6. und 10. Januar 2021 zweimal gegen Österreich spielen. Drei Tage später beginnt die WM in Ägypten. Michelmann plädiert dafür, das Team vor dem Turnier für eine Woche zu isolieren, um die Gefahr einer möglichen Infizierung mit dem Coronavirus für alle Beteiligten zu minimieren. „Die sieben Tage braucht eine Mannschaft, damit die Spieler sicher in die Bubble reingehen können“, sagte der 61-Jährige.
Wegen der anhaltenden Pandemie haben die Kieler Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold sowie Finn Lemke von der MT Melsungen ihren freiwilligen WM-Verzicht erklärt. Bundestrainer Alfred Gislason nominiert am kommenden Montag seinen 20-köpfigen WM-Kader.
Nach Ansicht von Michelmann könne die Frauen-EM in Dänemark als Blaupause für die Männer-WM dienen. „Genauso kann und muss man ein Turnier organisieren“, lobte er den Ausrichter. „Sie haben gezeigt, dass man auch zu Corona-Zeiten ein internationales Großereignis veranstalten kann, wenn man sich der Situation bewusst und bereit ist, auch gewisse Härten zu zeigen.“ Er hätte sich daher die Anwesenheit von Vertretern des Weltverbandes IHF in Dänemark gewünscht. „In Kolding habe ich zumindest niemanden gesehen“, kritisierte Michelmann.