Nach Ungarns 30:26-Erfolg gegen Polen war schon vor dem WM-Duell zwischen Deutschland und Brasilien klar, dass die DHB-Handballer keine Chance mehr auf den Einzug ins Viertelfinale haben würden. Es müsse darum gehen, sich in den abschließenden Spielen gegen Brasilien und Polen ein „gutes Gefühl" zu erarbeiten, hatte Kreisläufer Johannes Golla im Wissen um die minimale Chance aufs Weiterkommen gefordert.
Teil eins dieses Bestrebens erfüllte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason mit einem 31:24 (16:12)-Erfolg gegen die Südamerikaner. Bemerkenswert: Andreas Wolff, vor dem Turnier als 1a-Lösung im Tor bezeichnet, sah den zweiten deutschen WM-Sieg von der Tribüne aus. Für ihn war nach unglücklichen Auftritten gegen Ungarn (28:29) und Spanien (28:32) Silvio Heinevetter in den Kader gerückt.
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Golla setzt Akzente
Die ersten Akzente für Deutschland setzten Golla, der drei Mal traf und einen Siebenmeter herausholte, sowie Johannes Bitter, der im Tor begann und drei Würfe parierte – 5:2 (8. Minute). Eine aggressive, kompakte Abwehr – bisher die deutsche Problemzone – war der Ausgangspunkt für einige Tempogegenstöße. Einen davon verwandelte Kapitän Uwe Gensheimer zum 10:6 (14.).
Allerdings verlor das DHB-Team den Schwung der Anfangsphase. Julius Kühn beendete aus dem Rückraum mit dem 11:8 (21.) eine sieben Minuten andauernde Torflaute. Das Niveau der Partie nahm nun insgesamt ab, Fehler und Fehlwürfe häuften sich auf beiden Seiten. Zur Pause führte die DHB-Auswahl mit 16:12. „Wir stehen gut in der Abwehr und haben einen guten Torwart hinten drin. Mit einer besseren Chancenverwertung führen wir noch höher", sagte Teammanager Oliver Roggisch in der Halbzeit.
DHB-Sieg nie in Gefahr
Wie schon im ersten Durchgang erzielte der ganz starke Golla die ersten deutschen Treffer zum 18:12 (33.). Der Sieg des DHB-Teams geriet nicht mehr in Gefahr, auch wenn Brasilien noch einmal auf 24:21 (48.) verkürzte. Ein wichtiges Signal sendete Bitter (insgesamt zehn Paraden), der bei diesem Spielstand einen Konter entschärfte. Mit 4:4 Punkten ist Deutschland Dritter in Hauptrundengruppe I.
Deutschland: Heinevetter (ab 55.), Bitter – Gensheimer (4), Golla (7), Firnhaber (1), Weber (5), Michalczik (n.e.), Groetzki, Häfner (4), Schiller (3/3), Kühn (5), Böhm, Kastening (1), Schmidt, Drux (1), Metzner (n.e.)
Brasilien: Santos, Almeida (1.-41.), da Rosa (ab 41.) – H. Teixeira, Silva (3), Torriani (3), Andrade, Moraes (6), Chiuffa (1), V. Teixeira (1), Patrianova, Luciano, Ponciano, Langaro (4), Hackbarth (3/1), Rodrigues (3)
Schiedsrichter: Jorum/Kleven (Norwegen)
Zeitstrafen: 6:3
7m: 3/4:1/3