Im Kader der SG Flensburg-Handewitt ist Bewegung. Durch die feststehenden Abschiede der Rückraum-Asse Göran Sögard und Magnus Röd nach Kolstad im Jahr 2023 sind Baustellen entstanden, die der Bundesligist schon jetzt beackern muss. Im Handball planen die Spitzenclubs immer weiter im Voraus.
Zudem verdichten sich die Anzeichen, dass Linksaußen Hampus Wanne im Sommer zum FC Barcelona wechselt, Kreisläufer Simon Hald soll es 2023 zurück zu Aalborg Handball ziehen – viel Arbeit für SG-Trainer Maik Machulla sowie die Geschäftsführer Dierk Schmäschke und Holger Glandorf.
Linksaußen: Warten auf Hampus Wanne
Nach der EM will SG-Coach Machulla Gewissheit haben, mit welchem Personal er in der Saison 2022/23 auf dem linken Flügel planen kann. Der Nachfolger von Hampus Wanne – sollte sich der Schwede wie erwartet dem FC Barcelona anschließen – als Nummer eins auf dieser Position steht bereit: Emil Jakobsen.
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Bisher ist der 24 Jahre alte Däne nur zweiter Mann, aber Machulla hat „allergrößtes Vertrauen“ in Jakobsen. Er sagte vor kurzem im „Hölle Nord“-Podcast: „In jedem anderen Verein wäre Emil schon erster Linksaußen. Er hat alles, was es braucht, um die Ära Christiansen-Eggert-Wanne weiterzuführen. Ich will ihm das Signal geben, dass er die Zukunft der SG ist.“
Als Alternative zu Jakobsen würde Machulla jemanden suchen, „der die Rolle als klare Nummer zwei akzeptiert und zur Verfügung steht, wenn er gebraucht wird“. Das könne ein Talent sein oder ein Spieler im „besten Handball-Alter, der in anderen ersten Ligen über mehrere Jahre seine Qualität gezeigt hat“.
Kreis: Mijajlo Marsenic sagt ab
Ruft die Heimat? Simon Hald soll die SG 2023 Richtung Aalborg verlassen. Die SG würde den Dänen, der perfekt in Machullas Anforderungsprofil für Kreisläufer passt – abwehrstark, hoch gewachsen, kräftig –, gerne behalten, doch Halds Ex-Club lockt mit einem Fünfjahresvertrag.
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Als Ersatz bemühte sich die SG um Mijajlo Marsenic von den Füchsen Berlin, doch der 2,03 Meter große Serbe verlängerte seinen Vertrag in der Hauptstadt. Jetzt muss wohl eine andere Lösung her.
Unumstrittener Häuptling am Kreis ist Johannes Golla. Der Kapitän des deutschen Nationalteams, der auch bei der SG zum Mannschaftsführer aufsteigen könnte (siehe unten), bekannte sich mit seiner Unterschrift unter einen Vertrag bis 2026 klar zum Verein. Anton Lindskog ist bis 2024 an die SG gebunden.
Rückraum links: Hoffen auf Lasse Möller
Wie groß der Druck ist, Ersatz für Göran Sögard zu finden, hängt davon ab, ob und wie Lasse Möller nach einem Knorpelschaden im Knie zurückkehrt. Der Däne, der seit seinem Wechsel von GOG nach Flensburg im Sommer 2020 nur wenige Spiele für den neuen Club machen konnte, wird in diesem Halbjahr wohl nicht mehr für die SG auflaufen. „Wir haben einen klaren Plan und der sieht nicht vor, dass wir Lasse diese Saison zurückerwarten“, sagte Machulla kurz vor Weihnachten.
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Möller besitzt wie Sögard einen Vertrag bis 2023. Kehrt er zu alter Stärke zurück – vor der Verletzung war der 25-Jährige als Neuzugang voll eingeschlagen –, könnte die SG seinen Vertrag verlängern und hätte dann zur Saison 2023/24 mit Möller, Jim Gottfridsson, Mads Mensah und Aaron Mensing vier Rechtshänder im Rückraum zur Verfügung.
Rückraum rechts: Mann für vorne und hinten gesucht
Eigentlich stehen für die Saison 2023/24 mit Franz Semper und Teitur Einarsson zwei Halbrechte unter Vertrag. Dennoch will Machulla einen Nachfolger von Magnus Röd finden, den es 2023 nach Kolstad zieht. „Wir brauchen wieder einen Abwehr- und Angriffsspieler“, sagte der SG-Coach im „Hölle Nord“-Podcast.
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Machulla wünscht sich Größe, da Semper und Einarsson (jeweils 1,90 Meter) deutlich kleiner sind als Röd (2,04 Meter). Zudem soll Einarsson nach dem Abschied von Lasse Svan und Marius Steinhauser den künftigen Rechtsaußen Johan Hansen entlasten. Sempers Belastbarkeit muss sich nach zwei Kreuzbandverletzungen erst zeigen.
„Wir müssen gucken, wer auf dem Markt ist. Auf dem Niveau, das wir suchen, haben die Spieler langfristige Verträge“, erklärt Machulla. Für die SG sei es „unrealistisch, Leute mit Ablöse zu holen“.
So funktionierte es damals mit Röd, der 2017 als 19-Jähriger zur SG gekommen war.
Kapitän: Wer folgt auf Lasse Svan?
Im Sommer beendet SG-Kapitän Lasse Svan seine legendäre Karriere. Ein heißer Kandidat für die Nachfolge ist Johannes Golla, der bei der EM als frisch gebackener Mannschaftsführer der deutschen Nationalmannschaft einen starken Eindruck hinterließ. „Viel spricht für Johannes. Er hat mittlerweile SG-DNA und er steht am meisten auf der Platte“, sagte Machulla.
Aber: „Es kommen auch andere in Frage. Jim Gottfridsson ist seit Jahren Vize-Kapitän und trägt viel Verantwortung“, so der SG-Trainer weiter.
„Hölle Nord“-Podcast: Trainer Maik Machulla über die Hinrunde, SG-Personalien und die Handball-EM