Die gute Nachricht: Zu den fünf bekannten Corona-Fällen bei der SG Flensburg-Handewitt sind keine weiteren hinzugekommen. Der deutsche Handball-Vizemeister tritt am Donnerstag (18.45 Uhr/DAZN) in der Champions League bei Dinamo Bukarest an.
Die schlechte Nachricht: Trainer Maik Machulla und sein „Co“ Mark Bult saßen am Mittwoch nicht im Charterflieger Richtung Rumänien, sondern im eigenen Wohnzimmer – ihre Corona-Tests waren am Sonnabend positiv ausgefallen, sie sind in Quarantäne. „Das macht es besonders schwierig, die Mannschaft vorzubereiten“, sagte Machulla.
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Jacobsen und Glandorf in der Verantwortung
Die Verantwortung an der Seitenlinie trägt in Bukarest und womöglich darüber hinaus Michael Jacobsen. Der Däne ist bei der SG Jugendkoordinator und coacht normalerweise das Oberliga-Team sowie die A-Jugend. „Wir wollten jemanden haben, der jeden Tag in der Halle steht und Handball trainiert“, erklärte Machulla und fügte hinzu:
Unterstützt wird Jacobsen, A-Jugend-Meistertrainer von 2019 und 2020, auf der Bank vom designierten Flensburger Geschäftsführer Holger Glandorf.
Welche Spieler neben Kreisläufer Simon Hald in Quarantäne sind und Donnerstag ebenso wie die Verletzten Franz Semper, Göran Sögard und Lasse Möller fehlen, verriet die SG hingegen nicht. Am Sonnabend wurde die Bundesliga-Partie bei der TSV Hannover-Burgdorf kurzfristig abgesetzt, weil nach Hald vier weitere Mitglieder des Teams positiv auf Corona getestet worden waren.
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Seitdem hing das Spiel in Bukarest in der Schwebe. Erst Mittwochvormittag vermeldete die SG: „Wir spielen wie geplant.“ Nachmittags flog eine zusammengeschrumpfte Delegation von Sonderburg nach Rumänien.
Steigerungsbedarf in der Abwehr
Besondere Umstände, schwierige Aufgabe – in Bukarest hängen die Trauben vor heißblütigen Fans hoch. Kielce und Veszprem haben das bei ihren Niederlagen schon erfahren, einzig Porto konnte in dieser Königsklassen-Saison beim Team von Trainer-Legende Xavi Pascual gewinnen. An den Leistungen in eigener Halle liegt es also nicht, dass Bukarest in Gruppe B Tabellenletzter hinter der SG ist, die ihre Aufholjagd nach zwei Siegen nacheinander fortsetzen will.
Das Hinspiel vor einer Woche entschieden Lasse Svan, der mit Lars Christiansen als Rekordspieler der SG gleichziehen kann (626 Einsätze), und Co. überzeugend mit 37:30 für sich. „Im Angriff haben wir ziemlich optimal gespielt. In der Abwehr müssen wir uns deutlich steigern“, sagte Machulla.
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Insbesondere Dinamo-Spielmacher Ahmed Nasralla und Kreisläufer Mohamed Mamdouh machten Probleme. Wie ihre Kreise einzuengen sind, vermittelte Machulla der Mannschaft in Videoschalten selbst. Auch heute spricht der SG-Coach auf diesem Wege noch einmal mit dem Team. „Optimal ist das nicht. Ich kann den Jungs nicht in die Augen gucken, kann nicht fühlen, wie sie drauf sind. Aber mit zwei Punkten nach Hause zu fahren, ist absolut der Plan“, so Machulla.
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