Für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gab es am Sonntag beim SC Magdeburg nichts zu holen. In Anbetracht der Umstände, mit denen der Vizemeister zu kämpfen hat, war die 28:33 (13:18)-Niederlage beim frisch gebackenen Club-Weltmeister und mit 14:0 Punkten neuen Bundesliga-Spitzenreiter keine Überraschung.
Von den letzten neun Pflichtspielen in Liga, Champions League und Pokal hat die von vielen Verletzungen geplagte SG nun sechs verloren. „Im Moment sind wir nicht auf Augenhöhe mit Kiel oder Magdeburg“, erneuerte Flensburg-Coach Maik Machulla die Aussage, die er bereits vor dem vermeintlichen Spitzenspiel vor 5000 Zuschauern in der ausverkauften Bördelandhalle getroffen hatte. Immerhin wendete sein Team nach dem 13:21 (34. Minute) ein ähnliches Debakel wie beim 23:33 in Kiel ab.
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Unterschiedliche Vorzeichen
Ein Blick aufs Personal reichte, um den großen Unterschied zum SCM festzumachen. Bennet Wiegert konnte sieben Rückraum-Asse einsetzen. Auf SG-Seite bissen sich Jim Gottfridsson, Mads Mensah und Aaron Mensing durch. Oscar von Oettingen kam nur sporadisch, Julius Meyer-Siebert und der frisch verpflichtete Michael Müller verbrachten das komplette Spiel auf der Bank.
Dennoch bleibt die Frage, warum Machulla seinen etablierten Kräften in der aussichtslosen Schlussphase keine Pausen gönnte.
Machulla hofft auf weitere Ergänzung
Der SG-Coach wünscht sich eine weitere Ergänzung für den ausgedünnten Kader. Er zeigte sich zuversichtlich, dass „wir schnell jemanden zur Hand haben, der uns hilft“. Laut einem schwedischen Medienbericht soll es sich dabei um den 23 Jahre alten isländischen Halbrechten Teitur Einarsson von IFK Kristianstad handeln. In Zeiten des sportlichen und personellen Tiefs brodelt die Gerüchteküche. Die Anzeichen verdichten sich, dass Magnus Röd 2023 zum norwegischen Emporkömmling Kolstad Handball wechselt.
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„Wir wünschen uns eine langfristige Zukunft mit Magnus, aber am Ende muss er das für sich entscheiden“, sagte Machulla. Am Montag hat die SG zu einer außerordentlichen Pressekonferenz geladen. Das Thema: die personelle Ausrichtung – wilde Spekulationen ließen nicht lange auf sich warten. Antworten gibt der Club am Nachmittag.
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Magdeburg bestraft Ballverluste
In Magdeburg hielt das Machulla-Team im fünften von sechs Spielen der Auswärtstournee dank sehenswerter Angriffe über Johannes Golla am Kreis und Lasse Svan auf Rechtsaußen zunächst bis zur 18. Minute ein Unentschieden (10:10). Kevin Möller startete mit sechs Paraden in kurzer Zeit fulminant. Das Problem: Es kamen vor der Pause keine weiteren hinzu.
Während Wiegert zu rotieren begann, schlichen sich bei Gottfridsson und Co. schlampige Pässe ein. „Wir verlieren Kraft, aber das ist keine Entschuldigung“, meinte der Schwede. Die Ballverluste bestraften die Magdeburger, bei denen Michael Damgaard mit zehn Toren herausragte, in Sekundenschnelle. Plötzlich stand es 16:11 (27.). „Wir waren in der ersten Halbzeit keine fünf Tore schlechter“, fand Machulla, der die Konsequenz des SCM lobte.
Als der Trainer nach Damgaards Geschoss zum 21:13 eine Auszeit nahm, stand die Bördelandhalle Kopf. Mit einem Comeback der SG rechnete niemand mehr, ihr war aber zugute zu halten, dass sie sich nicht hängen ließ. „Was Einstellung und Kampf angeht, kann man niemandem etwas vorwerfen“, sagte Kapitän Svan.
SC Magdeburg: Jensen (ab 31.), Green – Chrapkowski, Kristjansson (1), Pettersson (1), Magnusson (8/5), Hornke (3), Weber (1), Gullerud, Mertens (4), O’Sullivan (1), Bezjak (1), Smits (2), Damgaard (10), Preuss, Saugstrup (1)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (ab 34.), Möller – Golla (5), Hald, Svan (6), von Oettingen, Wanne (4/1), Meyer-Siebert (n.e.), Steinhauser (n.e.), Mensah (4), Gottfridsson (4), Müller (n.e.), Jakobsen, Mensing (4), Lindskog (1)
Schiedsrichter: Köppl/Regner (Düsseldorf/Nieder-Olm)
Zuschauer: 5000
Zeitstrafen: 1:4
7m: 6/5:1/1
Der Liveticker zum Nachlesen: