Berlin (dpa) – Handball-Bundestrainer Christian Prokop hat beim Kampf um die deutsche Meisterschaft den THW Kiel noch nicht abgeschrieben. «Der THW hat wegen der Konstellation am letzten Spieltag noch eine kleine Chance auf den Titel», sagte er im «Sportbuzzer»-Interview.
Vor dem letzten Spieltag der Bundesliga haben die Kieler zwei Punkte weniger als ihr Nord-Rivale Flensburg Handewitt, dafür aber die bessere Tordifferenz. Der THW trifft am 9. Juni auf den TSV Hannover-Burgdorf, die Flensburger spielen parallel beim Tabellensiebten Bergischen HC. «Der Bergische HC, der mit ein bisschen Glück einen Europapokalplatz erkämpfen kann, wird alles daran setzen, gegen Flensburg zu gewinnen», meinte Prokop. «Aber prozentual sind die Chancen größer, dass es Tabellenführer Flensburg-Handewitt schafft.»
Vier Monate nach der WM in Deutschland und Dänemark sieht der Bundestrainer noch immer einen positiven Effekt durch das Turnier. Der Nationalmannschaft würden «immer noch unglaubliche Sympathien und Freude» entgegen schlagen, meinte der 40-Jährige. «Das Turnier war in jedem Fall ein Gewinn, was das Image und die Popularität des Handballs betrifft.» Die deutsche Mannschaft hatte nach einem starken Turnierauftritt Platz vier belegt.
Im Bemühen, in der Zuschauergunst den Abstand zum Fußball zu verringern, plädierte er dafür, dass sich der Handball auf sich konzentrieren sollte. «Ich denke, dass wir gut daran tun, auf uns zu schauen, das Potenzial, das diese Sportart hat, den Menschen zu vermitteln», sagte Prokop. Es sei deshalb wichtig, «dass wir eine Nationalmannschaft haben, die attraktiven, kämpferischen und erfolgreichen Handball spielt, um auch weiterhin viele Kinder zu begeistern.»