Wien (dpa) – Nach dem mühsamen 26:22 (13:10)-Sieg über Tschechien hat Handball-Bundestrainer Christian Prokop unter anderem über das bevorstehende Spiel um den fünften Platz am Samstag (16.00 Uhr/ONE und sportschau.de) gegen Portugal gesprochen. Darüber hinaus zog er sein vorläufiges Fazit zur EM.
Am Donnerstagmorgen geht die Reise von Wien nach Stockholm, wo dann noch das Spiel um den fünften Platz ansteht. Wird es angesichts der hohen Belastung eine besondere Herausforderung für Sie, die Mannschaft nochmal auf diesen Kraftakt einzuschwören?
Christian Prokop: Das glaube ich nicht, weil wir uns im inneren Kreis einig sind, dass der Antrieb vor allen Dingen von den Jungs kommt. Sie wissen, was wir 2020 vorhaben und wodurch wir das erreichen können, nämlich indem jeder alles aus sich herauskitzelt. Wir haben jetzt einen zusätzlichen Reisetag gegenüber den Halbfinalisten.
Gibt es irgendwelche Lehren, die Sie jetzt schon aus dem Turnier ziehen, damit es beim nächsten Mal von Beginn an läuft? Im April steht schon das Olympia-Qualifikationsturnier an.
Prokop: Ich finde erst mal, dass wir sehr viel richtig gemacht haben – wieder einmal in meinen Augen, gerade in der Vorbereitung. Wir haben bis zum 29.12. einen Bundesliga-Spieltag gehabt und verschiedene Nominierungsentscheidungen treffen müssen nach Verletzungen. Ich finde, dass die Mannschaft sich vom Gefühl her hervorragend nach vorne entwickelt. Aber natürlich geht es in diesen zweieinhalb Monaten vor allem darum, individuelle Defizite zu verbessern. Das ist der Haupttenor. Da wird es eine interne Auswertung geben, die sehr wichtig ist, mit wichtigen einzelnen Aufgaben. Gerade unser Rückraum soll sich da natürlich weiter steigern, dass wir dann auch wirklich unser Olympia-Ticket lösen können und für höhere Ziele infrage kommen.
Inwiefern wäre denn Platz fünf bei der EM für Sie ein versöhnlicher Abschluss des Turniers?
Prokop: Es ist schon jetzt ein versöhnlicher Abschluss, das kann ich vorwegnehmen. Weil die Mannschaft einfach eine tolle Entwicklung nimmt, eine tolle Einstellung hat. Das ist mein hundertprozentiger Eindruck. Natürlich geht man enttäuscht am Samstag raus, wenn unsere Leistung nicht stimmt, unsere Mentalität nicht stimmt. Aber dieses Turnier bewerte ich abschließend nicht nur vom Ergebnis.