Berlin (dpa) – Torwart Silvio Heinevetter feiert beim Debüt von Bundestrainer Alfred Gislason sein Comeback in der deutschen Handball-Nationalmannschaft.
Der 35 Jahre alte Keeper von den Füchsen Berlin wurde von Gislason in den 18-köpfigen Kader für den Lehrgang vom 9. bis 13. März in Aschersleben mit dem abschließenden Test-Länderspiel gegen die Niederlande in Magdeburg berufen. Zudem kehren die Rückraumspieler Steffen Weinhold (THW Kiel) und Franz Semper (SC DHfK Leipzig) sowie Linksaußen Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen), der den verletzten Kapitän Uwe Gensheimer ersetzt, zurück.
Heinevetter hatte seinen Platz zwischen den Pfosten der DHB-Auswahl vor der EM, bei der Deutschland den fünften Platz belegte, an den Stuttgarter Johannes Bitter verloren. Nun profitiert er davon, dass Andreas Wolff wegen vorheriger Verpflichtungen bei seinem Verein Vive Kielce erst am 12. März anreisen kann. «Silvio Heinevetter kommt herein, das liegt auch daran, dass Andi Wolff kurz vorher ein Spiel hat», begründete Gislason die Rückholaktion.
Allerdings sind Heinevetters Chancen gering, auch bei der Olympia-Qualifikation vom 17. bis 19. April in Berlin dabei zu sein. «Ich habe mit Silvio gesprochen, ich kenne ihn seit jungen Jahren. Bitter und Wolff sind die ersten Zwei, aber er kommt auch in Frage, weil er ein sehr guter Torhüter ist und die Gegner zur Verzweiflung bringen kann», sagte Gislason und stellte klar: «Wenn Andi Wolff zurückkommt, werden er und Bitter unser Duo bilden.»
Auch im Feld setzt Gislason auf das Gros der EM-Fahrer. Nur Gensheimer, der mit einer Fußverletzung mindestens vier Wochen lang ausfällt, Paul Drux und David Schmidt sind nicht dabei. «Ich habe gesagt, dass ich den Großteil so behalten möchte wie mein Vorgänger, denn wir haben nicht viel Zeit, um großartig was zu ändern. Ich kann und will die Mannschaft nicht auf den Kopf stellen», betonte Gislason.
Der 60-Jährige hatte das Amt am 6. Februar vom beurlaubten Christian Prokop übernommen und soll die DHB-Auswahl in der Ausscheidung gegen Slowenien, Schweden und Algerien zu den Olympischen Spielen nach Tokio führen. «Wir wissen, dass es schwer wird. Ich werde die Zeit nutzen, vor allem taktisch einige Dinge zu ändern», sagte Gislason. «Das macht aus meiner Sicht den Erfolg wahrscheinlicher.»