Zurück am Arbeitsplatz! Mit diesen Worten kommentierte Benjamin Buric am Montag ein Foto auf seiner Facebookseite, das ihn mit erhobenen Armen beim Torwarttraining in der Flensburger Duburghalle zeigt. Prompt hagelte es zahlreiche „Likes“ und Glückwünsche für den Torhüter der SG Flensburg-Handewitt, der sich nach längerer Leidenszeit zwischen den Pfosten zurückmeldet.
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Neues vom „Smiling Killer“: Das strahlende Lächeln, Markenzeichen des (fast) stets gut gelaunten 30-jährigen Bosniers, blitzt endlich wieder regelmäßig auf. „Ich bin richtig froh. Dem Bein geht es viel besser“, sagt die Nummer eins des Handball-Bundesligisten, wenngleich er betont:
Rückblende: Tatort Flens-Arena, 19. Mai 2021. Es lief die 24. Minute im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Flensburg und Aalborg, als Buric nach einer Parade laut aufschrie und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ans rechte Bein fasste. Bittere Diagnose: Muskelriss im Bereich des hinteren rechten Oberschenkels – Saison vorzeitig beendet.
Quarantäne als Höchststrafe
Der dramatische Meisterschaftsendspurt fand damit ohne den 1,97 Meter großen Weltklasse-Keeper statt, dem das erste Halbjahr 2021 auch aus anderem Grund in schlechter Erinnerung bleiben wird. Im Januar hatte ihn das Corona-Virus erwischt. Die Folge: 14 Tage Quarantäne in seiner Wohnung – Höchststrafe für den sehr kommunikativen Typen, der arg unter dem Lagerkoller litt. „Die Symptome schwach, die Langeweile groß“, erinnert sich „Benko“, der in der vergangenen Woche geimpft wurde.
Das Stimmungsbarometer zeigt momentan klar nach oben. Ein einmonatiger Urlaub in der Heimat bei Familie und Freunden inklusive eines siebentägigen Kroatien-Trips haben Buric’ Akku wieder aufgeladen. „Das war wichtig für meinen Kopf“, erzählt der Torhüter, der während dieser Zeit einen Aufgabenzettel von Athletiktrainer Michael Döring abarbeiten musste.
Zwillingsbruder in der Nähe
Das scheint erfolgreich gewesen zu sein. Denn der Heilungsverlauf ist gut, Laufen und torhüterspezifische Übungen (in gewissen Maßen) wieder möglich. Ob es mit einem Comeback zum Bundesliga-Start am 8. September klappt? Ungewiss! Geduld ist weiter gefragt beim 30-Jährigen, dessen Zwillingsbruder Senjamin seit diesem Sommer als Kreisläufer für den dänischen Club Skjern spielt und nur noch 90 Autominuten von ihm entfernt wohnt. Buric: „Die bosnische Mafia lässt grüßen.“
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Freude über die Familienzusammenführung, Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit seinem neuen Kollegen. „Er ist ein cooler Typ“, sagt Buric über Kevin Möller, Neuzugang vom FC Barcelona, dem er vor kurzem zufällig in einem Flensburger Autohaus getroffen hat. Angst davor, weniger Spielanteile als bisher zu erhalten, hat er keine: „Wir beide sind starke Torhüter. Konkurrenz ist immer gut.“ Sowieso freue er sich auf die neue Saison mit einer „richtig guten Truppe“. Sein größter Wunsch: Gesund bleiben.