Kolstad IL hat als neuer großer Mitspieler in der Handball-Branche den nächsten dicken Fisch an Land gezogen. Göran Sögard von der SG Flensburg-Handewitt wechselt im Sommer 2023 zum Erstligisten in seiner Heimat Norwegen. Zuvor hatte sich der in Trondheim ansässige Klub bereits die Dienste von SG-Linkshänder Magnus Röd ab 2023 gesichert. Auch Sander Sagosen vom THW Kiel (ab 2023) und der frühere SG-Torhüter Torbjörn Bergerud (ab 2022) sowie weitere Topkräfte schließen sich dem Handball-Startup an.
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Vertragsangebot abgelehnt
„Wir hätten Göran sehr gern gehalten und haben ihm ein Angebot über weitere drei Jahre gemacht. Dass er sich jetzt anders entschließt, müssen wir akzeptieren. Wir haben genug Zeit für die Suche nach einem Nachfolger“, sagt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Sögard erholt sich derzeit von einer Leistenoperation. SG-Trainer Maik Machulla hofft, dass der 27 Jahre alte Rückraumspieler in der Rückrunde der Bundesliga noch eine wichtige Rolle spielen kann.
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Norweger-Ära endet in Flensburg
Damit ist in Flensburg die Ära der Norweger ab 2023 zunächst vorbei. Gleich vier Akteure – Röd, Bergerud, Sögard und Magnus Jöndal – prägten maßgeblich die erfolgreiche jüngere Vergangenheit der SG. „Ich schließe nicht aus, dass wir auch in Zukunft wieder Norweger im Team haben werden. Es können ja nicht alle in Kolstad spielen“, sagt Schmäschke.
Dass die Statik im internationalen Handball-Business durch den „Raubzug“ der Wikinger durcheinander gerät und die Preise explodieren, erwartet Schmäschke nicht. „Man muss sich ja nicht am Bieterwettbewerb beteiligen. Die Konkurrenz wird immer größer, wir werden uns nur in dem für uns zur Verfügung stehenden Rahmen bewegen. Der skandinavische Markt ist groß genug und es spielt nicht nur das Finanzielle eine Rolle. Für die Norweger ist es schon sehr verlockend, diese Chance im eigenen Land geboten zu bekommen“, meint der SG-Geschäftsführer.
Kolstads Ambitionen gaben für Sögard den Ausschlag
„Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, sagt Sögard über seinen Schritt, die SG 2023 nach dann fünf Jahren zu verlassen. „Ich hatte mehrere Vorstellungen über meine sportliche Zukunft im Kopf. Die SG war sehr lange eine davon, da ich mich hier sehr wohl und verbunden fühle. Schließlich war die Möglichkeit für mich, in meine Heimat zurückzukehren, entscheidend. Von Anfang an ein Teil dieses Projektes in Kolstad zu sein, hat für mich den Ausschlag gegeben.“
Das Handballspielen begann Sögard bei Viking HK Stavanger. 2016 wechselte er in die erste dänische Liga zu GOG Håndbold, 2018 zur SG Flensburg-Handewitt. Seitdem absolvierte der 1,93 m große Rückraumspieler für die Flensburger 131 Spiele und warf 423 Tore.
Mit der norwegischen Nationalmannschaft wurde Sögard zwei Mal Vize-Weltmeister und gewann Bronze bei der Europameisterschaft 2018.
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