Gut gespielt, doppelt gepunktet, Platz drei erobert – an diesem Abend passte aus Sicht der SG Flensburg-Handewitt fast alles. Nach dem sechsten Sieg in Folge in der Handball-Bundesliga war der deutsche Vizemeister in Hochstimmung. „Mit acht Toren gewonnen – alles ist gut“, frohlockte Trainer Maik Machulla nach dem überraschend souveränen 27:19 (13:8) seiner SG über den amtierenden DHB-Pokalsieger TBV Lemgo Lippe.
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Da passt es ins Bild, dass ausgerechnet die 37-jährige „Aushilfe“ Michael Müller kurz vor dem Schlusspfiff sein Premierentor erzielte und somit den Schlusspunkt hinter einem sehr gelungenen Auftritt der Gastgeber setzte. „Wir hatten alles im Griff“, stellte Machulla zufrieden fest, um dann einen Spieler hervorzuheben:
19 Paraden gegen Leipzig, 20 Paraden gegen Lemgo – der dänische Nationaltorhüter ist der „Mann der Woche“ bei der SG. Mit über 50 Prozent gehaltener Bälle war Kevin Möller Garant für einen glatten Gang gegen die Ostwestfalen. Besonders in der ersten Halbzeit bot die Flensburger Defensive eine Galavorstellung. Acht Gegentore in Durchgang eins sprechen für sich. Allerdings muss angemerkt werden, dass es im Angriff unrund lief, wo Gottfridsson und Co. zu bequem und zu inkonsequent agierten.
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Das fiel aber ergebnistechnisch nicht ins Gewicht. Nach dem 13:8 zur Pause zogen die Hausherren den immer müder werdenden Lemgoern, deren Tank nach dem dritten Spiel in fünf Tagen leer war, schnell den Zahn. Möller hielt weiter famos, und auch vorne klappte es nun besser.
Als Lasse Svan zum 19:11 (41.) traf, konnten die 2466 Fans in der Flens-Arena frühzeitig die Siegesparty starten. Sie bekamen noch einen Neu-Linksaußen Johannes Golla, der zeitweise den fehlenden Hampus Wanne und den angeschlagenen Emil Jakobsen vertrat, und die Müller-Show in den finalen Minuten geboten. Der sechste Sieg in Folge war nie in Gefahr.
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Und so soll es weitergehen für die Flensburger, die noch gegen Balingen, Melsungen und Magdeburg ran müssen. „Wir wollen das Jahr erfolgreich abschließen“, sagt Trainer Machulla. „Wir sind auf einem guten Weg dahin.“
SG Flensburg-Handewitt: Möller (20/2 Paraden), Buric (n.e.) – Golla (1), Hald (2), Svan (5), Meyer-Siebert, Mensah (4), Sögard (2), Gottfridsson (2/2), Müller (1), Jakobsen (2/2), Semper (2), Mensing (n.e.), Einarsson (4), Lindskog (2)
TBV Lemgo Lippe: Zecher, Johannesson – Hutecek (2), Elisson (3/1), Kogut, Simak (2), Carlsbogard (6), Schagen (3), Schwarzer (2), Suton (1), Zerbe, Guardiola, Cederholm, Reitemann, Blaauw, Geis
Schiedsrichter: Frederic Linker/Sascha Schmidt ( (Recklinghausen/Bochum)
Zuschauer: 2466
Zeitstrafen: 1:2 – Siebenmeter: 6:3