Bengalos, Emotionen pur und Spannung bis zur letzten Sekunde. Das 30:30 (16:14) des deutschen Handball-Rekordmeisters THW Kiel im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain war ein fraglos „geiles Spiel vor einer Super-Kulisse“, wie es Kiels Rückraummaschine Sander Sagosen ausdrückte. Der Norweger war am Mittwochabend mit sechs Toren bester Werfer der „Zebras“.
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3000 Zuschauer im Stade Pierre de Coubertin sorgten für eine hitzige Stimmung in der durch die gezündeten Feuerwerkskörper ziemlich stickigen Halle in der Hauptstadt Frankreichs. THW-Trainer Filip Jicha schwärmte von der Atmosphäre:
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Verspätung wegen medizinischem Notfall
Weder davon noch von der 15-minütigen Verspätung des Anwurfs ließ sich seine Mannschaft aus der Fassung bringen. Ein PSG-Ultra war von einer Empore auf zwei Fotografen gefallen. Letztere mussten am Spielfeldrand medizinisch versorgt werden, ehe es ins Krankenhaus ging.
Der lautstarken Unterstützung für das Pariser Starensemble auf dem Parkett tat der Vorfall keinen Abbruch.
Ein Sieg für Final-Four-Ticket
Im Hinblick auf das Rückspiel am Donnerstag, 19. Mai (20.45 Uhr/ServusTV und DAZN), in Kiel war Jicha nicht unzufrieden mit dem Remis.
Das sah auch Geschäftsführer Viktor Szilagyi so. „Das Unentschieden ist genau das, was wir uns gewünscht haben“, meinte der 43-Jährige.
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Ein Heimsieg – egal wie hoch – würde für den THW das Ticket zum Final Four in Köln (18./19. Juni) bedeuten.
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Kein Bundesliga-Spiel
Bis zum Rückmatch hat Kiel spielfrei. Die ursprünglich für das Wochenende vorgesehene Liga-Partie gegen den TuS N-Lübbecke wurde auf den 26. Mai verlegt. Das heißt: Volle Konzentration auf das Wiedersehen mit PSG an der Förde. Kiels Kapitän Domagoj Duvnjak sagte:
Harter und intensiver Kampf
Er und sein Team hatten am Mittwoch den Widrigkeiten in Paris getrotzt und von Beginn an eine konzentrierte Leistung abgeliefert. Jedes Tor, jedes gewonnene Duell, jede Parade des gut aufgelegten THW-Keepers Niklas Landin wurde gefeiert.
Es war ein harter und intensiver Kampf gegen genauso euphorisch agierende Pariser. Ein, zwei kleine Rudelbildungen waren nicht zu vermeiden. Dafür war zu viel Adrenalin im Spiel.
Nicht nochmal an PSG scheitern
Nicht weniger als eine ähnliche Leistung wird auch in der heimischen Halle vonnöten sein, wenn das Jicha-Team den Traum vom Königsklassentitel am Leben erhalten möchte. Im vergangenen Jahr waren die Kieler noch im Viertelfinale an Paris gescheitert.
„Das wird für alle wie ein großes Finale“, sagte Jicha voller Vorfreude und prognostizierte „ein sehr enges Spiel“.