31:26 in Hannover – SG Flensburg-Handewitt bleibt Kiel auf den Fersen

In die Freude über einen insgesamt gelungenen Handball-Nachmittag mischte sich am Sonntag bei der SG Flensburg-Handewitt eine kleine Portion Unzufriedenheit.

„Das trübt die Freude etwas, nervt mich und kostet auch Kraft“, sagte Johannes Golla mit Blick darauf, dass der Tabellendritte die Zügel bei der TSV Hannover-Burgdorf in der Schlussphase allzu sehr hatte schleifen lassen. Der 31:26 (16:11)-Sieg hätte angesichts einer zwischenzeitlichen 26:15-Führung höher ausfallen müssen.

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Barcelona kann kommen

Dennoch: Im Kampf um Bundesliga-Platz zwei und das damit verbundene Ticket zur Champions League holte die SG wertvolle Punkte und blieb dem THW Kiel vor dem direkten Duell am 22. Mai auf den Fersen. Die „Zebras“ liegen zwei Punkte und 17 Tore vor der SG.

Doch das Nordderby ist für die Flensburger Handballer noch weit weg. Vorher geht es im Viertelfinale der Königsklasse zwei Mal gegen den FC Barcelona (11. und 19. Mai).

Vor dem Spiel in Hannover gab es für Trainer Maik Machulla eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Torwart Kevin Möller war wie schon am Donnerstag beim 26:21 gegen Göppingen trotz muskulärer Probleme einsatzbereit. Die schlechte: Linksaußen Hampus Wanne plagen Schmerzen am Sprunggelenk. Für ihn stand der 18 Jahre alte Frederik Adam im Kader.

Emil Jakobsen bleibt ohne Fehlwurf

Wannes Fehlen fiel nicht ins Gewicht, weil Ersatzmann Emil Jakobsen sich treffsicher präsentierte. Das vierte von neun Toren des makellosen Dänen zum 9:6 (15.) rundete eine gelungene erste Viertelstunde aus Sicht der Gäste ab. Die SG ließ den Ball mit Tempo durch die eigenen Reihen laufen, wovon Jakobsen auf dem linken sowie Kapitän Lasse Svan auf dem rechten Flügel profitierten.

„Wir haben das Besprochene umgesetzt und es auf den Punkt gespielt“, lobte Machulla. Im Abschluss waren die Flensburger hochkonzentriert – das wird auch gegen Barcelonas Weltklasse-Keeper Gonzalo Perez de Vargas wichtig sein.

Schwächephasen in beiden Halbzeiten

Die 6:0-Abwehr stand kompakt, Hannovers Kreisläufer genossen keinerlei Freiräume. Auch die anfängliche Passivität gegen die Rückraumschützen der Hausherren stellte die SG ab, zudem kam Möller immer besser rein. Einzig der flinke Jonathan Edvardsson war nicht wirklich in den Griff zu kriegen.

Nach Jakobsens 14:8 (21.) nahmen sich Jim Gottfridsson und Co. bis zur Pause eine kleine Auszeit, die mit Wiederbeginn beendet war. Die SG bestrafte gnadenlos die Fehler der Hausherren, beim 26:15 (42.) deutete sich ein Debakel für das Team des ehemaligen Bundestrainers Christian Prokop an.

„45 Minuten waren wir sehr diszipliniert“, meinte Möller. Doch plötzlich riss der Faden. Hannovers 8:2-Lauf bis zur 52. Minute beschleunigte den Flensburger Puls. „Das war unnötig“, befand Machulla, der Gottfridsson noch einmal zurück aufs Feld beorderte und sagte:

Die SG kam wieder in die Spur und jubelte. „Das war schön und gut für unser Selbstvertrauen“, meinte ihr bester Torschütze Emil Jakobsen.

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner (17.-36./2 Paraden), Lesjak (4 Paraden) – Cehte (1), Roscheck, Martinovic (5), Mävers (5/3), Hansen (2/1), Pevnov (1), Kuzmanovski, Böhm (4), Krone, Edvardsson (4), Brozovic (2), Feise (2), Ayar, Büchner
SG Flensburg-Handewitt: Buric (bei einem 7m), Möller (12/1 Paraden), Backhaus (n.e.) – Golla (6), Hald (1), Hasenkamp, Svan (4), Adam (n.e.), Steinhauser, Mensah (5), Sögard (1), Gottfridsson (3), Jakobsen (9/2), Einarsson (2), Lindskog (n.e.)
SR: Kuttler/Merz (Tettnang) – Zuschauer: 5512
Zeitstrafen: 2:1 – 7m: 5/4:2/2

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