Die „Sechs“ könnte endlich wieder bei der SG Flensburg-Handewitt stehen. Und zwar in Sachen Zuschauerzahl. Wenn am Sonnabend um 18.30 Uhr (Sky) der HSV Hamburg zum „kleinen“ Nordderby in die Flens-Arena kommt, hofft der Handball-Bundesligist auf über 6000 Fans in der Halle. Das wäre Saisonrekord. Es gibt nur noch wenige Sitz- und Stehplatzkarten – was bei den SG-Spielern eine riesige Vorfreude auslöst, wie Trainer Maik Machulla berichtet: „Es gibt einige, die jetzt fast zwei Jahre hier sind und die Atmosphäre einer vollen Flens-Arena nicht kennen. Wir sind heiß.“
Röd, Semper und Mensing fallen aus
Gleichermaßen wie über volle Ränge würde sich Machulla über eine volle Bank freuen. Dazu wird es jedoch nicht kommen. Denn die personelle Lage hat sich auch in der dreiwöchigen Punktspielpause nicht entspannt. Kein Magnus Röd (Long Covid) und kein Franz Semper (Knie-OP) – die Seuchenposition Halbrechts bereitet weiter große Sorgen. Und auch Aaron Mensing (doppelter Bänderriss im Sprunggelenk), der jüngst erst seine Krücken ablegen durfte, aber immer noch einen Spezialschuh tragen muss, wird – wenn überhaupt – in den letzten ein, zwei Saisonspielen zur Verfügung stehen.
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Deshalb wird das 19-jährige Rückraumtalent Fynn Hasenkamp, das die gesamte Woche mittrainierte, am Sonnabend im Kader stehen. „Das hat er sich verdient“, sagt der SG-Coach über den wurfstarken Halblinken aus der A-Jugend und dem Juniorteam, der im Sommer zum TBV Lemgo Lippe wechselt.
Ob es für ein paar Einsatzminuten reicht, hängt wohl auch vom Spielstand ab. Einen ähnlich glatten Gang wie beim 33:27 im Hinspiel erwartet Machulla jedenfalls nicht. Der 45-Jährige zollt dem Gegner viel Respekt für die Art und Weise, wie er den Weg aus der Versenkung (4. Liga) beschritten, sich in die Bundesliga zurückgekämpft und dort zurechtgefunden hat.
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„Klare Philosophie, klare Idee“, bescheinigt er dem HSV, der seiner Einschätzung nach immer noch „ein großer Name im Handball ist“. Die Truppe von Trainer Torsten Jansen sei gespickt mit soliden und guten Handballern und verfüge in Johannes Bitter über einen Torhüter, der den Unterschied ausmachen kann. Was dem aktuellen Tabellenzwölften etwas fehlt, ist die Konstanz – siehe hoher Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen und anschließende hohe Niederlage zuhause gegen Balingen.
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Alle Spiele gewinnen
Apropos Niederlage. Davon kann sich die SG keine mehr leisten, will sie noch das begehrte Champions-League-Ticket ergattern. „Wir müssen wohl alle Spiele gewinnen, um Zweiter zu werden“, vermutet Machulla, der seine Mannschaft (40:12 Punkte) im Vergleich mit der direkten Konkurrenz aus Kiel (44:10) und Berlin (42:10) nicht unbedingt in der Pole Position sieht. Er sagt: