Michael Roth hat seine Mission erfüllt. Der 60-Jährige war zu Jahresbeginn als Trainer verpflichtet worden, um den unter Piotr Przybecki schwächelnden VfL Lübeck-Schwartau aus der Krise zum Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga zu führen. Der erfahrene Coach leistete mentale Aufbauarbeit, nahm kleine Veränderungen mit großer Wirkung vor und sorgte dafür, dass die Lübecker am Freitag, 8. April, mit einem 32:25 (16:9)-Heimsieg gegen den TV Hüttenberg (5.) endgültig das Abstiegsgespenst aus der Hansehalle vertrieben.
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„Wir sind sehr erleichtert über den Sieg und die wichtigen zwei Punkte“, freute sich Roth. 17:7 Zähler sammelte der VfL unter seiner Führung und sicherte sich damit vorzeitig den Ligaverbleib, den die Lübecker am Freitag ausgiebig mit den 1300 Fans in der Halle feierten. Wenig später gab es in der Umkleidekabine ein verdientes Siegerbier. Mittendrin: Ministerpräsident Daniel Günther.
Ministerpräsident als Glücksbringer
Der Landeschef hatte sich einmal mehr für den VfL als Glücksbringer erwiesen, war zum dritten Mal als Zuschauer in die Hansehalle gekommen und hatte auch diesmal einen Erfolg der Lübecker beklatscht. „Wir haben jetzt neun Tage Urlaub, deshalb wollten wir noch einmal alles reinhauen und jede Reserve aktivieren, die wir haben. Das haben wir geschafft und deshalb auch verdient die zwei Punkte geholt“, freute sich Markus Hansen nach dem zweiten Heimsieg in Folge.
Hüttenberg mit besserem Start
Zunächst aber hatte es noch nach einer zähen Partie ausgesehen. Die Gäste erwischten den besseren Start, ehe der überragende Matej Klima den VfL mit einem Doppelschlag in Führung brachte (5:3, 10.).
Anschließend übernahmen die Lübecker die Kontrolle, zeigten sich offensiv und defensiv von ihrer besten Seite. Mit fünf Treffern in Folge (7:3, 13.) schafften sich die Gastgeber Luft. Ein starkes Offensivspiel und acht Paraden von Keeper Dennis Klockmann sorgten zur Pause für eine verdiente Sieben-Tore-Führung (16:9).
VfL mit Powerplay nach der Pause
Auch nach dem Seitenwechsel ließ das Roth-Team die Zügel nicht locker, setzte sich nach 33 Minuten erstmals mit neun Toren ab (19:10). Nach 50. Minuten kräftezehrenden VfL-Powerplay schafften es die Gäste aus Hüttenberg erst drei Minuten vor Schluss, den Abstand kurzzeitig auf vier Tore zu verringern. Es blieb der letzte Versuch einer Aufholjagd. Janik Schrader brachte mit dem 29:25 den Heimsieg unter Dach und Fach (58.).
Starke Lübecker Teamleistung
„Ausschlaggebend war heute eine super Teamleistung. Wir haben in der Abwehr gut gestanden und vorne gegen die 3-2-1-Abwehr auf unsere Chancen gewartet und diese konsequent genutzt“, bilanzierte Hansen nach dem Sprung auf Tabellenplatz.
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann (16/1 Paraden), Voncina – Potratz (4), Ritterbach, Gonschor, Raguse, Mizumachi, Hansen (7/2), Löfström, Skorupa (4), Schult (2), Versteijnen (3), Schrader (2), Klima (9.) Bruhn (1)