Nachdem der VfL Lübeck-Schwartau seine Heimschwäche abgelegt und nach drei Niederlagen in der Hansehalle den TV Großwallstad zuletzt bezwungen hatte, sollte mit einem Auswärtserfolg beim TSV Bayer Dormagen endgültig das Abstiegsgespenst aus der Hansestadt vertrieben werden. Doch erstmals in diesem Jahr gingen die Lübecker in der 2. Handball-Bundesliga am Sonntag, 3. April, auswärts leer aus. Mit 25:26 (10:11) musste sich der VfL beim TSV Bayer Dormagen geschlagen geben.
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Die Niederlage beim Tabellenvorletzten nach zuvor fünf Auswärtssiegen war verdient, aber überflüssig wie ein Kropf. „Wenn wir mit dieser Leistung trotzdem nur mit einem Tor verlieren, müssen wir feststellen, dass hier deutlich mehr drin war“, konstatierte Co-Trainer Gerrit Claasen, der den an Corona erkrankten Coach Michael Roth vertrat.
Trügerische Sicherheit
Mangelnde Treffsicherheit und ein überragender Martin Juzbasic im Tor der Gastgeber verhinderten den sechsten Auswärtssieg in Serie und einen entspannten Blick auf die Tabelle. Der VfL hat als Neunter mit 29:29 Punkten zwar zehn Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Doch der TuS Ferndorf (19:35) weist als 18. des Klassements lediglich sechs Minuspunkte mehr auf und hat noch zwei Partien in der Hinterhand.
VfL findet zunächst gut ins Spiel
„Wir sind zu Beginn des Spiels mit dem siebten Feldspieler zunächst erfolgreich gewesen, haben dann aber die Konsequenz im Abschluss vermissen lassen“, haderte Claasen. Die Lübecker Abwehr hatte zunächst ganze Arbeit geleistet und erst nach sieben Minute durch Aron Seesing das erste Gegentor zugelassen. Kurz darauf besorgte Markus Hansen eine Vier-Tore-Führung (12.) – der VfL schien auf dem richtigen Weg.
Dormagen kämpft sich zurück
Dormagen aber ließ nicht locker, kam in der 20. Minute durch Ian Hüter zum Ausgleich. Anschließend blieb der VfL selbst neun Minuten ohne eigenen Treffer. Mehrfach parierte TSV-Torhüter Juzbasic glänzend, mehrfach vergaben die Lübecker aber auch kläglich. So war es allein Dennis Klockmann im VfL-Kasten zu verdanken, dass die Gäste nicht mit einem deutlichen Rückstand in die Pause gingen.
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Offener Schlagabtausch
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Dormagen aber blieb vorn, weil der VfL seine Chancen nicht nutzte. In der Schlussphase hielt Niels Versteijnen den VfL zwar mit fünf Treffern in Folge im Spiel. Doch mit seiner 15. Parade zog Juzbasic den Gästen kurz vor Ultimo endgültig den Zahn.
Schwache Chancenverwertung
„Den ultimativen Kampf haben wir zu spät angenommen und nicht zielgerichtet genug betrieben. Entscheidend aber war, dass wir auch in der zweiten Halbzeit es durch die mangelnde Chancenverwertung verpasst haben, dass Spiel an uns zu reißen“, wusste Claasen, dass sich die Lübecker die erste Auswärtsniederlage im Jahr 2022 selbst zuzuschreiben hatten.
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Voncina – Potratz (3), Raguse (2), Mizumachi, Hansen (4/1), Löfström (3), Skorupa (2), Versteijnen (8/2), Schrader, Klima (2), Bruhn (1)