Mit einer erneuten Gala-Vorstellung hat der SC Magdeburg seine Ambitionen auf den zweiten Meistertitel nach 2001 eindrucksvoll untermauert.
Der souveräne Tabellenführer der Handball-Bundesliga gewann gegen den Bergischen HC mit 38:25 (18:12) und verfügt nun über 42:2 Punkte. „Es ist schon sehr beeindruckend, was die Jungs zur Zeit abliefern, welche Intensität sie immer wieder auf die Platte zaubern. Das nötigt mir allerhöchsten Respekt ab“, lobte SCM-Trainer Bennet Wiegert am Sky-Mikrofon.
Nur noch Kiel als Verfolger
Einziger ernsthafter Rivale ist Rekordmeister THW Kiel, der sich beim HBW Balingen-Weilstetten mit 31:25 (12:10) durchsetzte. Der Rückstand des Tabellenzweiten, der bei einem Spiel mehr über 38:8 Zähler verfügt, beträgt aber weiter sechs Minuspunkte.
Den endgültigen K.o. im Titelkampf erlitt die SG Flensburg-Handewitt durch ein 24:25 (12:13) beim SC DHfK Leipzig. Mit 33:11 Punkten steht Flensburg nun sogar schlechter da als die Füchse Berlin (33:9) und droht damit sogar erstmals seit elf Jahren die Champions League zu verpassen. Nur der Meister und Vizemeister sind in der Königsklasse dabei.
Nach einem 19:24-Rückstand glichen die Norddeutschen mit einem 5:0-Lauf kurz vor Schluss zwar noch einmal aus, doch Leipzigs Sime Ivic traf nach Ablauf der Spielzeit mit einem direkten Freiwurf. „So ein Tor passiert nur ganz, ganz selten in der Bundesliga“, sagte Flensburgs Rückraumspieler Franz Sempper über die bittere Pleite in letzter Sekunde an seiner alten Wirkungsstätte.
Tempo-Handball der Magdeburger
Magdeburg dominierte vor 3489 Fans nach einer kurzen Anlaufphase die Partie und schaffte mit einem 7:0-Lauf vom 3:3 zum 10:3 (15.) frühzeitig eine Vorentscheidung. Auch in der Folge begeisterte der Vereinsweltmeister mit Tempo-Handball und tat etwas für die eigene Tordifferenz, die nun plus 123 beträgt. „Magdeburg hat gerade Bock, die Gegner zu zerstören“, konstatierte BHC-Trainer Sebastian Hinze. Beste Werfer beim SCM waren die beiden isländischen Nationalspieler Gisli Kristjansson mit acht Toren und Omar Ingi Magnusson (6).
Trotz der erneut starken Leistung warnte Wiegert jedoch vor zuviel Euphorie. „Alle denken, wir sind schon durch. Das ist Bullshit. Wir haben noch viele schwere Spiele vor uns“, sagte der 40-Jährige und fügte hinzu: „Natürlich genieße auch ich den Moment. Aber es ist nur ein Moment.“