„Erst wenn wir auch gegen Eisenach gewinnen, können wir in der Tabelle nach oben schauen“, hatte Michael Roth betont, dass der VfL Lübeck-Schwartau trotz einer starken Serie und vier Siegen in Folge in der 2. Handball-Bundesliga noch nicht aus dem Schneider sei. Und seit Freitagabend, 4. März, ist klar: Der VfL steckt weiter im Abstiegskampf.
Mit 25:27 (13:12) unterlagen die Hansestädter dem ThSV Eisenach und verpassten damit den fünften Sieg in Folge unter Neu-Coach Roth. Der VfL fiel zudem auf den zwölften Tabellenplatz zurück, der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz aber beträgt weiter sieben Punkte.
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„Vielleicht waren wir uns zu sicher, dass wir dieses Spiel gewinnen, weil wir es lange unter Kontrolle hatten“, vermutete Linksaußen Matej Klima und bezog sich damit auf die entscheidende Phase in der zweiten Halbzeit, als der VfL einen Drei-Tore-Vorsprung aus der Hand gab (20:17/46.). Innerhalb von zwei Minuten drehte Eisenach mit einem 6:0-Lauf den Rückstand in eine 23:17-Führung – und gab diese nicht mehr aus der Hand.
Skorupa hadert nach Heimpleite
Technische Fehler, fehlende Konsequenz im Abschluss „und dumme Gegentore, wo wir einfach Pech hatten“, wie Paul Skorupa es beschrieb, sorgten dafür, dass die Lübecker auf die Verliererstraße gerieten und am Ende erstmals in diesem Jahr das Nachsehen hatten. „Das ist einfach ärgerlich, wir haben gekämpft, die Abwehr stand lange super – wir müssen einfach die Tore machen, dann ist der Drops gelutscht“, haderte Skorupa nach der Heimniederlage vor 1060 Zuschauern in der Hansehalle.
Acht Minuten ohne Torerfolg
Die Lübecker aber scheiterten in dieser Phase reihenweise am eingewechselten ThSV-Torhüter Lucin. Erst nach knapp acht Minuten durchbrach Fynn Gonschor die torlose Phase mit dem 21:23 (55.). In den Schlussminuten versuchte die Roth-Sieben noch einmal alles, stellte auf eine offensive Abwehr um und blieb bis zum Ende in Schlagdistanz. Doch die Gäste behielt die Nerven und rettete die Führung über die Zeit.
VfL lässt zu viele Chancen liegen
„Wir haben heute keine Sicherheit in unser Spiel bekommen“, analysierte VfL-Trainer Michael Roth. „Bis Mitte der zweiten Halbzeit haben wir es eigentlich ordentlich gespielt, aber besonders in der Schlussphase haben wir zu viele Chancen liegen gelassen und einfache Fehler gemacht.“
Fokus auf das Derby gegen Rostock
Dass die Lübecker den hart erarbeiteten Vorsprung verspielten, dürfe eigentlich nicht passieren, betonte auch Klima. „Aber jetzt müssen wir nach vorne gucken und uns auf das Auswärtsspiel am Mittwoch in Rostock konzentrieren.“ In das Ostseederby gegen den Tabellensechsten hätte der VfL mit einem weiteren Sieg im Rücken etwas entspannter gehen können. Nun aber muss der Blick in der Tabelle wieder nach unten gerichtet und zu einer neuen Serie angesetzt werden.
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Voncina – Potratz, Gonschor (3), Raguse, Mizumachi, Hansen, Löfström (1), Skorupa (3), Waschul, Schult, Versteijnen (4/1), Schrader, Kretschmer (7), Klima (6), Bruhn (1)