Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt haben am grünen Tisch das Achtelfinale der Champions League erreicht. Nach einer Entscheidung der Europäischen Handballföderation (EHF) bezüglich der Wertung der noch ausstehenden Spiele vom ukrainischen Meister Motor Saporoschje hat die Mannschaft von Trainer Maik Machulla den sechsten Platz in der Gruppe B sicher, der zum Einzug in die Runde der letzten 16 berechtigt.
SG wird Fünfter oder Sechster
Der einzig verbliebene Konkurrent Dinamo Bukarest (8:18 Punkte), der bei einem noch ausstehenden Spiel zwei Punkte Rückstand auf die Flensburger (10:16) aufweist, kann aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs nicht mehr an den sechsplatzierten Flensburgern vorbeiziehen. „Eine sportlich fairere Lösung wäre eine andere gewesen. So oder so spielt das für uns aber keine Rolle“, sagte Coach Machulla, dessen SG mit einem Sieg in Barcelona am kommenden Donnerstag noch den FC Porto (11:17) überholen könnte.
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Nach der außerordentlichen Sitzung des EHF-Exekutivkomitees am Montag und der Suspendierung russischer und weißrussischer Mannschaften von EHF-Wettbewerben gab der Verband am Freitagvormittag bekannt, wie das weitere Prozedere aussieht. Die Ergebnisse von Partien, die gespielt wurden, bleiben unverändert und abgeschlossene Wettbewerbsphasen unberührt. Spiele mit russischen oder weißrussischen Mannschaften, die anschließend nicht gespielt werden, werden mit 2:0 und 10:0 Toren für den jeweiligen gegnerischen Verein oder die gegnerische Nationalmannschaft gewertet.
„Ziel der EHF war es, die bestehenden Spielsysteme ohne größere Anpassungen zu erhalten“, sagt EHF-Sportchef Markus Glaser. „Wir haben auch versucht, so weit wie möglich faire und konsistente Verfahren umzusetzen, da uns die verhängten Sanktionen und der Handball-Saisonkalender, in dem mehrere unserer Wettbewerbe bereits eine entscheidende Phase erreicht haben, wenig Raum für andere Optionen ließen.“
THW Kiel zunächst Erster
Was bedeutet das für die Champions League, in der der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt vertreten sind? Die zwei verbleibenden Spiele des HC Meshkov Brest (Belarus) in der Gruppe A – gegen den HC Vardar 1961 und den THW Kiel – werden mit 10:0 Toren und 2:0 Punkten für die gegnerischen Vereine gewertet. Dadurch übernahmen die Kieler (21:7) die Tabellenführung vor Aalborg (20:6), das noch ein Heimspiel gegen Zagreb zu bestreiten hat. Der THW hat die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale sicher.
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Die drei verbleibenden Spiele des HC Motor Saporoschje (Ukraine) in der Gruppe B – gegen FC Barcelona, Paris Saint-Germain Handball und den FC Porto – werden mit 10:0 Toren und 2:0 Punkten für die gegnerischen Clubs validiert. Diese Entscheidung wurde getroffen, da Motor die EHF zuvor darüber informiert hatte, dass es für den Verein in der aktuellen Situation unmöglich ist, diese Spiele auszutragen.
Tabelle Gruppe A: 1. Kiel 21:7 Punkte, 2. Aalborg 20:6, 3. Szeged 18:8, 4. Montpellier 16:10, 5. Skopje 11:15, 6. Elverum 8:18, 7. Zagreb 8:18, 8. Brest 4:24
Tabelle Gruppe B: 1. Paris 18:8, 2. Barcelona 18:8, 3. Kielce 18:8, 4. Veszprem 15:11, 5. Porto 11:17, 6. Flensburg 10:16, 7. Bukarest 8:18, 8. Saporoschje 8:20