Wieder nur ein Unentschieden für die SG Flensburg-Handewitt. Weil die SG-Handballer am Mittwochabend in der Champions League gegen den FC Porto nur 26:26 (14:13) spielten – Mads Mensah scheiterte mit dem finalen Wurf am starken Gäste-Keeper Nikola Mitrevski –, müssen sie um den Einzug ins Achtelfinale bangen.
Das Team von Maik Machulla wartet jetzt auf zweierlei Dinge: Wie die Europäische Handballföderation mit den elf ausgetragenen und drei offenen Partien des ukrainischen Clubs Motor Saporoschje umgeht und wie sich Verfolger Dinamo Bukarest am Donnerstag gegen Paris schlägt.
SG zeigt eine Reaktion
„Niemand weiß, was das Ergebnis für uns genau bedeutet“, sagte Machulla, der enttäuscht war, „weil wir den letzten Angriff hatten“. Aber, so der SG-Coach:
Drei Tage nach dem blamablen 31:31 gegen das Bundesliga-Schlusslicht, das viel Kritik an der Flensburger Mannschaft zur Folge hatte, steigerte sich die SG vor 1134 Zuschauern zwar erheblich.
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Dennoch muss sie sich erneut fehlenden Killerinstinkt vorwerfen lassen. Die Chancen, das vorletzte Vorrundenspiel vor dem Abschluss kommenden Donnerstag in Barcelona zu gewinnen, waren da. Einfache Fehler und Fehlwürfe gegen Mitrevski – der Nordmazedonier verbuchte 14 Paraden – kosteten einen wertvollen Punkt.
Es fehlt eine Torwartleistung
Ohne Kapitän Lasse Svan und Kreisläufer Anton Lindskog – laut Verein fehlten beide wegen eines grippalen Infekts – zeigte die SG vieles, was gegen Minden gefehlt hatte: Spannung, Aggressivität, Tempo. Was Flensburg allerdings vermisste, war ein echter Rückhalt im Tor. Erst in der Schlussphase kam Benjamin Buric auf, gemeinsam mit Kevin Möller kam der Bosnier auf acht gehaltene Bälle.
Nach einem 4:6-Rückstand (9.) steigerte sich die SG vor allem in der Abwehr, die Kreis-Koloss Victor Iturriza besser in den Griff bekam und einige technische Fehler erzwang. Marius Steinhauser vollendete einen 5:0-Lauf zum 9:6 (16.). Ein in dieser Saison bekanntes Problem: Polster schmelzen schnell. Porto glich aus, auch weil Pedro Valdes nun im Angriff durchstartete. Bei der SG waren Jim Gottfridsson und Mads Mensah präsenter als zuletzt, dazu wirbelte Teitur Einarsson.
Zwei erfolglose Angriffe zum Sieg
Die 14:13-Pausenführung hatte nach Wiederbeginn nur kurz Bestand. Der deutsche Nationalspieler Djibril M’Bengue krönte eine starke Phase der Gäste mit dem 16:18 (38.). Der SG fehlten weiterhin die Paraden, die Mitrevski ablieferte – etwa im Siebenmeter-Duell mit Emil Jakobsen (41.).
Doch Flensburg kämpfte und ließ sich von kleinen Rückschlägen nicht beirren. Steinhauser glich zum 22:22 (46.) und 24:24 (54.) aus. Buric hielt jetzt sehenswert, ließ aber auch einen Ball von M’Bengue unnötig zum 25:26 passieren. Einen von Einarsson herausgeholten Strafwurf verwandelte Jakobsen diesmal sicher. Es folgten zwei Flensburger Angriffe zum Sieg. Erst klatschte ein Einarsson-Geschoss an die Unterlatte, dann vergab Mensah.
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Möller (20.-44.) – Golla (4), Hald, Wanne (n.e.), Steinhauser (5), Mensah (1), Sögard (1), Gottfridsson (5), Jakobsen (2/1), Semper, Mensing (n.e.), Einarsson (8), Röd
FC Porto: Mitrevski, Frandsen – Valdes (5), Iturriza (5), Cruz, Oliveira (2), M’Bengue (6), Salina (2), Brandao, Fernandes, Branquinho (1), Areia (3/1), Alves (1), Hurtado, Magalhaes (1)
Schiedsrichter: Pavicevic/ Raznatovic (Montenegro)
Zuschauer: 1134
Zeitstrafen: 1:1 – 7m: 2/1:1/1
„Hölle Nord“-Podcast: Jim Gottfridsson – der Anführer der SG Flensburg-Handewitt