Die Europäische Handballföderation (EHF) zieht nach und schließt wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine – wie bereits andere internationale Sportverbände – russische und belarussische Mannschaften aus ihren Wettbewerben aus. Das entschied am Montagabend das EHF-Exekutivkomitee.
„Diese Maßnahmen mussten mit sofortiger Wirkung ergriffen werden, da der Krieg in der Ukraine weiter wütet und die Grundsätze der EHF für die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und den Geist der Fairness gefährdet“, hieß es in einer Mitteilung.
THW-Partie gegen Brest abgesetzt
In der Champions League ist von dieser Sanktion Meshkov Brest betroffen. Der Gruppengegner des THW Kiel darf in dieser Saison folglich keine Partien mehr in der Königsklasse bestreiten.
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So wird das Rückspiel der „Zebras“ gegen den amtierenden belarussischen Meister am 10. März 2022 nicht stattfinden. THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi erklärte:
Meshkov-Spiele annulliert – Tabelle verändert sich
Alle bisher ausgetragenen Begegnungen mit Brests Beteiligung könnten annulliert werden. Das würde entsprechende tabellarische Veränderungen nach sich ziehen.
Führte bisher der dänische Club Aalborg Handball, der bereits zweimal gegen Meshkov gewonnen hatte, das Klassement in der Gruppe A an, würde der THW die Tabellenführung übernehmen – hätte aber ein Spiel mehr auf dem Konto
Die „Zebras“ würden dann bei elf Spielen und 15:5 Punkten stehen, während Aalborg zehn Partien absolviert und 14:6 Punkte hätte. Danach folgen Montpellier HB auf Platz drei (10 Spiele/13:7 Punkte) und Pick Szeged auf Rang vier (10 Spiele/12:8 Punkte).
Direkte Viertelfinal-Qualifikation in eigener Hand
Damit würden die Kieler die direkte Qualifikation für das Champions-League-Viertelfinale nach wie vor in der eigenen Hand haben.
Im dann wahrscheinlich finalen Gruppenspiel am Donnerstag, 3. März 2022, beim HC Zagreb benötigt der THW einen Sieg, um am Ende auf 17:5 Punkte zu kommen.
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Zwar könnte Aalborg die Schleswig-Holsteiner noch mit Erfolgen in den zwei ausstehenden Spielen überholen. Der zweite Verfolger Montpellier hingegen müsste beide seine Partie gewinnen und zusätzlich auf einen Ausrutscher der „Zebras“ hoffen.
Das Hinspiel gegen den THW hatten die Franzosen 37:30 gewonnen, das Rückmatch aber 26:35 verloren. Der direkte Vergleich spricht folglich für Kiel.
Eine offizielle Mitteilung zur Annullierung der Spiele mit Meshkov-Beteiligung steht noch aus.
Tickets behalten ihre Gültigkeit für K.o.-Runde
Derweil teilte der Tabellenzweite der Handball-Bundesliga mit, dass alle bereits gekauften Karten für die abgesetzte Partie gegen Meshkov Brest uneingeschränkt ihre Gültigkeit für das nächste K.o.-Runden-Heimspiel der Kieler in der Champions League behalten.
Je nach Ausgang der verbleibenden Gruppenphasen-Partien ist dies das Achtelfinale oder das Viertelfinale.