Großer Kampf und viel Drama: Spiele zwischen den Handballern von Paris Saint Germain und der SG Flensburg-Handewitt in der Champions League waren stets Garanten für spannende Duelle mit engem Ausgang. Da bildet die Partie am späten Donnerstagabend im Stade Pierre de Coubertin keine Ausnahme. Nach intensiven 60 Minuten bejubelte der französische Meister einen erst in der Schlussminute sichergestellten 33:30 (17:13)-Erfolg, der die Flensburger weiter um den Einzug ins Achtelfinale zittern lässt.
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Auf die Mannschaft von Trainer Maik Machulla wartet nun am kommenden Mittwoch ein kleines Endspiel gegen den FC Porto, der zusammen mit Bukarest und Zaporoschje (alle acht Punkte) den fünfplatzierten Flensburgern (9:15) dicht im Nacken sitzt.
Benjamin Buric pariert stark
Die SG fand vor 2911 Zuschauern ganz gut ins Spiel und überzeugte bis zum 4:4 (9.) mit einer kompakten Abwehr und einem starken Torhüter (Benjamin Buric). Dann jedoch verloren Gottfridsson und Co. den Anschluss, weil sie im Angriff die letzte Konsequenz gegen die offensive 5:1-Deckung der Pariser vermissen ließen. Angetrieben von der nimmermüden Handball-Legende Nikola Karabatic und dem quirligen Regisseur Luc Steins legten die Gastgeber einen 5:0-Zwischenspurt (9:4/15.) hin. Kurz vor der Pause hieß es sogar 17:11 – es sah alles andere als rosig für die Flensburger aus.
Aber: Nach dem Seitenwechsel pirschte sich der deutsche Vizemeister an das Pariser Starensemble heran: 19:16 (35.) und 20:17 (36.). In dieser Phase gab es zwei Schrecksekunden für die Gäste, als erst Göran Sögard und wenig später Franz Semper verletzt am Boden lagen. Dennoch blieben die Flensburger auf Schlagdistanz, auch wenn sie in der Deckung keinen richtigen Zugriff auf die starken Individualisten um Danis Kristopans und Luc Steins bekamen. Nur gut, dass Buric nach einer zehnminütigen Verschnaufpause von der Bank zurückkam und mit spektakulären Paraden die SG im Spiel hielt. Als der starke Franz Semper auf 29:31 (55.) und 30:31 (57.) verkürzte, war alles offen.
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Die Entscheidung: Nachdem Buric einen Siebenmeter von Mikkel Hansen entschärfte, hatte Gottfridsson im Gegenzug die Chance zum 31:31-Ausgleich. Doch der MVP der EM verzog. Mit Glück und Routine fuhren die Pariser dann die beiden Heimpunkte ein.
Paris SG: Gerard, Genty – Clay, Steins (7), N’Tanzi, Keita (4), Kristopans (6), Kounkud (2), Sole, Toft Hansen, Grebille, Syprzak (5), L. Karabatic (1), Hansen (5/3), Crenn, N. Karabatic (3)
SG Flensburg-H.: Buric (15/2 Paraden), Möller (31. – 40.) – Golla (4), Hald (2), Svan (1), Wanne (6/3), Steinhauser (2), Mensah (2), Sögard, Gottfridsson (3), Jakobsen (n.e.), Semper (7), Mensing, Einarsson (n.e.), Lindskog, Röd (3)
SR: Nikolov/Nachevski(Mazedonien) – Zuschauer: 2911.
7m: 5:3 – Zeitstrafen: 3:3