Als Maik Machulla am Mittwochmittag nach dem Abschlusstraining für den Bundesliga-Restart bei der HSG Wetzlar (Do. 19.05 Uhr) den Bus betrat, der seine SG Flensburg-Handewitt zum Flughafen nach Hamburg bringen sollte, war zweierlei für den Handball-Trainer neu und ungewohnt: die Qualität des Gefährts und die Quantität der Passagiere. „Es sind nicht viele Plätze frei geblieben“, berichtete der 45-Jährige erfreut über die Jungfernfahrt im nagelneuen, 450 PS starken und gut gefüllten Scania Irizar i6s.
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Nur noch zwei Patienten im Lazarett
Vorbei die Zeiten, als beinahe ein Neunsitzer ausgereicht hätte, den SG-Tross zu den Auswärtsspielen zu transportieren. Denn mit an Bord waren nicht nur ungewohnterweise drei Spieler (Magnus Röd (Foto), Franz Semper, Teitur Einarsson) für den rechten Rückraum, sondern auch zwei Corona-Sorgenkinder, die sich am Sonntag in Quarantäne hatten begeben müssen. „Mads Mensah und Kevin Möller haben am Dienstagabend grünes Licht erhalten. Das erweitert meinen Spielraum ungemein“, sagte Machulla zu dem Umstand, dass das SG-Lazarett derzeit nur mit zwei Patienten (Göran Sögard und Lasse Möller) belegt ist. Ein völlig neues Gefühl in dieser Saison.
Was sich allerdings nicht geändert hat, ist die Schwere der Aufgabe „Gastspiel in Wetzlar“. Eine traditionell harte Nuss für die Flensburger, die im Hinspiel Ende November knapp die Oberhand gegen die Hessen (27:25) behalten hatten. Als „tolle Mannschaft, die viel Leidenschaft auf die Platte bringt“, bezeichnete der SG-Coach den nur um vier Punkte schlechter dastehenden Tabellenfünften.
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Die Heimstärke der Truppe um die Leistungsträger Till Klimpke (Tor), Olle Schefvert (Abwehr) und Lenny Rubin (Angriff) bekam bereits der THW Kiel zu spüren, der in der Buderus Arena mit 27:29 den Kürzeren zog. „Wir müssen sehr gut verteidigen und brauchen eine Torwartleistung“, sagte Machulla vor dem Verfolgerduell Fünfter gegen Dritter, zu dem 1490 Zuschauer zugelassen sind.
Viel Energie und Spaß
Die Vorzeichen für die SG sind recht vielversprechend. Im Abschlusstraining attestierte der Chefcoach seinen Spielern viel Energie und einen gesunden Mix aus Spaß und Ernsthaftigkeit. Stellvertretend für seine Kollegen sagte der nach langer Verletzungspause wieder einsatzbereite Magnus Röd: „Ich habe viel Bock.“
Aber: Die Gäste reisen auch mit dem Wissen an, dass sie nichts mehr liegen lassen dürfen, soll das Thema Meistertitel noch am köcheln bleiben. Aktuell beträgt der Abstand zu Spitzenreiter SC Magdeburg sieben Pluspunkte. „Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen. Alles andere liegt nicht mehr in unserer Hand“, sagte Aaron Mensing. „Wenn die Konkurrenz patzt, wollen wir da sein.“
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