Die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien hatten zwar am Mittwoch entschieden, dass Stadien und Hallen deutschlandweit wieder mit mehr Zuschauern gefüllt werden dürfen. So dürfen bei überregionalen Großveranstaltungen im Freien bei einer maximalen Auslastung von 50 Prozent bis zu 10.000 Menschen dabei sein, heißt es in dem Beschluss. Allerdings muss der in jedem Bundesland auch in die Corona-Verordnungen übernommen werden, was Niedersachsen zumindest vorläufig noch ablehnt. „Sobald die weitere Entwicklung absehbar ist, werden wir sehr gerne auch in Niedersachsen Lockerungen realisieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist dies aber nicht der Fall”, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ebenfalls am Mittwoch.
Beim Fußball-Drittligisten Eintracht Braunschweig hofft man nun auf ein Überdenken dieser Vorgehensweise. „Eine bundeseinheitliche Lösung hätten wir sehr begrüßt, leider wird jetzt schon deutlich, dass einige Bundesländer eigene Wege gehen werden”, sagte Geschäftsführer Wolfram Benz. Die „schwer nachvollziehbaren unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer” haben seiner Meinung nach sogar „zu einer gewissen Wettbewerbsverzerrung geführt”. So darf Zweitligist Werder Bremen sein Heimspiel gegen den Karlsruher SC an diesem Samstag wieder vor 10.000 Zuschauern austragen.
Auch der Geschäftsführer Eike Korsen von Hannovers Handballern kritisiert den niedersächsischen Weg scharf. „Für Verständnis muss man verstehen. Die Argumente sind aber nicht nachvollziehbar”, sagte er dem „Sportbuzzer”. Es sei „doch keine andere Pandemie in den anderen Bundesländern, sondern überall die gleiche”.