In einem packenden Spitzenspiel hat die SG Flensburg-Handewitt den Siegeszug des SC Magdeburg gestoppt – und dem Tabellenführer der Handball-Bundesliga nach 16 Erfolgen in Serie die erste Niederlage der Saison zugefügt. Am 2. Weihnachtstag gewann das Team von Maik Machulla vor 3150 Zuschauern in der Flens-Arena mit 30:27 (13:11).
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Die „Hölle Nord“ kochte, auf dem Feld gab es endlose Diskussionen, knackige Zweikämpfe, harte Fouls und tolle Tore. Dieser Bundesliga-Kracher bot jede Menge Drama. Alleine die erste Halbzeit dauerte brutto 51 Minuten. Das Niveau war nicht immer das höchste, Emotionen und purer Wille auf beiden Seiten bestimmten das Geschehen. Bis zum 8:11 (20. Minute) führte der SCM, weil Flensburg vorne zu viele Fehler machte. Die Torhüter Benjamin Buric und Jannick Green waren gut aufgelegt.
Zehn Minuten ohne Gegentor
Die letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs gehörten klar der SG, die bis zur Pause keinen Gegentreffer mehr kassierte. Aus 3:1 Zeitstrafen wurden 3:4, in Überzahl drehte das Machulla-Team die Partie. Johannes Golla erzielte nach tollem Pass von Teitur Einarsson das 12:11 (26.), die Fans hielt es schon lange nicht mehr auf ihren Sitzen. Mit zwei Spielern mehr auf der Platte erhöhte Hampus Wanne auf 13:11. Gerade die Schlussminuten der ersten Hälfte waren von ständigen Diskussionen geprägt, die Gäste haderten mit einer zurückgenommenen Auszeit und einer Entscheidung auf Wechselfehler.
Partie nimmt Fahrt auf
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie Fahrt auf, die Tore fielen schneller. Einarsson verschaffte der SG das erste Drei-Tore-Polster (14:11), Johannes Golla nutzte einen Ballverlust von Gisli Kristjansson per Konter zum 17:13 (35.). Jim Gottfridsson riss das Flensburger Angriffsspiel nun voll an sich, traf selbst oder fand seine Teamkollegen. Beim Stand von 20:16 (40.) verletzte er sich jedoch im Duell mit Kristjansson und fiel für längere Zeit aus.
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Benjamin Buric glänzt
Das warf die SG nicht aus der Bahn. Parade Buric, Tor Mads Mensah, gehaltener Siebenmeter von Kevin Möller, Tor Wanne – 22:16 (42.). Hexenkessel Hölle Nord! Magdeburg hatte in der Abwehr keinen Zugriff mehr, die Flensburger verloren allerdings ebenfalls ihre Kompaktheit. Sie hatten in Buric (insgesamt 13 Paraden) aber den besseren Keeper in ihren Reihen, der etwa Omar Magnusson einen Konter abkaufte.
Dennoch verkürzte Magdeburg auf 25:21 (51.). Im Gegenzug versenkte der zurückgekehrte Gottfridsson einen ansatzlosen Wurf, Lasse Svan stellte auf 27:21 (53.) – unter dem Jubel ihrer Fans brachte die SG die Führung ins Ziel.
SG Flensburg-Handewitt: Buric (13 Paraden), Möller (bei einem 7m, 1/1 Parade) – Golla (3), Hald, Svan (5), Wanne (7/2), Meyer-Siebert (n.e.), Steinhauser (1), Mensah (3), Gottfridsson (5), Müller (n.e.), Jakobsen (1/1), Semper (n.e.), Mensing (1), Einarsson (4), Lindskog (n.e.)
SC Magdeburg: Jensen (28.-31., 1 Parade), Green (10 Paraden) – Chrapkowski, Musche, Kristjansson (1), Pettersson (7), Magnusson (6/2), Hornke, Weber (2), Gullerud (1), Mertens (4), Saugstrup (1), O’Sullivan (2), Bezjak (1), Smits (1), Damgaard (1)
SR: Thiyagarajah/Thiyagarajah (Gummersbach) – Zuschauer: 3150
Zeitstrafen: 5:4 – 7m: 3/3:3/2
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