Schon kurz nach dem Frusterlebnis gegen Dänemark richtete sich der Blick bei Deutschlands Handball-Frauen auf den heißen Kampf um eine WM-Medaille.
„Das Gute ist: wir können das abhaken, denn es hat für das weitere Turnier keine Konsequenzen“, sagte Bundestrainer Henk Groener nach der deftigen 16:32-Pleite im Duell mit dem dreimaligen Olympiasieger zum Hauptrundenabschluss und gab die Marschroute für das Viertelfinale vor: „Jetzt heißt es: Köpfe frei kriegen und voller Fokus auf Spanien.“
Ausgangslage: Bei einem Sieg gegen den Gastgeber und WM-Zweiten von 2019 stünde die DHB-Auswahl im Halbfinale und würde erstmals seit 14 Jahren wieder um eine Medaille spielen. „Wir sind ein geiles Team und wollen zeigen, dass wir zurecht im Viertelfinale stehen“, sagte Rechtsaußen Amelie Berger.
Lehren: Gegen Dänemark lief im deutschen Spiel überhaupt nichts. Keine Aggressivität in der Abwehr, keine Durchschlagskraft im Angriff. „Wir müssen daraus lernen und die richtigen Schlüsse ziehen“, befand Berger. Vor allem in der Offensive schwächelte das DHB-Team gewaltig. „Wir haben im Angriff ohne jeglichen Druck gespielt und selbst beste Chancen nicht nutzen können“, kritisierte Groener. Für Kapitänin Emily Bölk steht fest: „So ein schlechtes Spiel können wir einfach nicht wiederholen.“
Aussichten: Bei einer WM trafen beide Teams erst einmal aufeinander. 2007 siegte Deutschland in der Hauptrunde mit 30:25 – und holte später Bronze. Das jüngste Duell kurz vor der WM entschieden allerdings die Spanierinnen knapp mit 23:22 für sich. Bölk ist dennoch zuversichtlich: „Wir sollten mit Vorfreude auf das Viertelfinale schauen. Ich bin sicher, da zeigen wir wieder ein anderes Gesicht.“