Stefan FlommDer THW Kiel hatte im „kleinen Nordderby“ in der Handball-Bundesliga eine klare Botschaft im Gepäck: Die Nummer eins im Norden sind wir. Diesen Anspruch untermauerten die „Zebras“ am Sonntagnachmittag mit einem ungefährdeten 32:23 (15:6)-Auswärtssieg beim HSV Hamburg.

Bevor ab Montag auch in der Hansestadt die beim Bund-Länder-Gipfel beschlossenen Beschränkungen für Zuschauer greifen, waren noch einmal 8433 Zuschauer in die Arena im Volkspark gekommen.

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Kiel von Anfang an hellwach

„Das tut ein bisschen weh, aber wir brechen jetzt nicht in Tränen aus“, sagte der Hamburger Schlussmann Johannes Bitter nach dem Spiel. Sein Trainer Torsten Jansen bedauerte:

 

Dass die Kieler  großen Respekt vor dem Aufsteiger hatten, zeigte schon ein Blick auf ihre Anfangsformation. Angeführt von Niklas Landin im Tor und Kapitän Domagoj Duvnjak bis hin zu Hendrik Pekeler am Kreis hatte THW-Coach Filip Jicha seine stärkste Sieben auf die Platte geschickt – kein Tag für Experimente lautete das Motto der Gäste.

Mit einer beweglichen und aggressiven Abwehr drückte der Rekordmeister dem Derby seinen Stempel auf. Vor allem Duvnjak auf der vorgezogenen Abwehrposition störte das Angriffsspiel der Gastgeber. Zwei Siebenmeter-Tore von Casper Mortensen und ein Treffer von Leif Tissier waren die magere Ausbeute, als HSV-Trainer Jansen beim 3:7 (14. Minute) erstmals zur Auszeit bat. „Wir hatten großen Respekt vor den Hamburgern“, sagte Duvnjak, der von 2009 bis 2014 das Trikot der Elbstädter getragen hatte: „Es ist immer wieder schön, hier zu spielen.“

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Niklas Landin überzeugt

Kompromisslos zog das Jicha-Team einen Angriff nach dem nächsten durch, führte nach 20 Minuten bereits mit 11:4. In der Abwehr stand Schlussmann Niklas Landin wie eine Mauer. 14 Paraden gingen auf das Konto des dänischen Weltklasse-Keepers. Früh hallten die „Hier regiert der THW“-Rufe durch die Arena.

Den Grund für das engagierte Auftreten begründete Ober-„Zebra“ Duvnjak mit einem Rückblick auf die 25:29-Pleite beim Hamburger Mitaufsteiger TuS N-Lübbecke:

 

THW-Coach Filip Jicha war erleichtert, dass seine Mannschaft gegen „diese unangenehme Hamburger Mannschaft“ so klar gewonnen hat. Der 39-jährige Tscheche betonte aber auch: „Die Arbeit geht weiter.“

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Für die Moral der Hamburger sprach, dass sie sich trotz des klaren Rückstands nicht aufgaben und die zweite Hälfte mit einem 17:17 unentschieden gestalteten.

Nächste Aufgabe der Kieler ist am  Donnerstag (20.45 Uhr/DAZN) das Auswärtsspiel in der Champions League bei Pick Szeged in Ungarn. Die Hamburger sollen am Sonntag (16 Uhr/ Sky) bei den Füchsen Berlin antreten.

HSV Hamburg: Bitter (2 Paraden), Vortmann  (7 Paraden) – Schimmelbauer (1), Mortensen (3/2), Tissier (3), Späth (1), Weller (6), Ossenkopp (1), Gertges, Andersen (1), Forstbauer (2), Wullenweber (1), Bergemann, Kleineidam, Theilinger (2), Valiullin (2)
THW Kiel: N. Landin (14 Paraden), Quenstedt (1 Parade) – Ehrig, Duvnjak (6), Sagosen (5), Reinkind (4), M. Landin, Weinhold (2), Wiencek, Ekberg (5/3), Ciudad, Dahmke, Zarabec (4), Horak (1), Bilyk (3), Pekeler (2)
SR: Schulze/Tönnies (Magdeburg) –  Zuschauer: 8433
Zeitstrafen: 5:2 –  7m: 3/2:3/3

Der Liveticker zum Nachlesen: