Die Freude stand Göran Sögard ins Gesicht geschrieben. „Das hat so viel Spaß gemacht“, sagte der Norweger in Diensten der SG Flensburg-Handewitt mit leuchtenden Augen.
Nach langer Leidenszeit feierte der 27-Jährige am Sonntag beim 27:25 (15:12)-Erfolg seiner Mannschaft in der Handball-Bundesliga gegen die HSG Wetzlar sein ersehntes Comeback.
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Erstes Training am Samstag
Dass er vor allem in der zweiten Hälfte längere Zeit auf der Platte stand, war auch für Sögard überraschend. „Es ging sehr schnell. Ich habe am Samstag zum ersten Mal seit Mai auf 100 Prozent Handball trainiert“, berichtete er.
Der Körper gab gute Signale, die Leistenverletzung, die ihn im Endspurt der Vorsaison und in der aktuellen Serie bisher komplett außer Gefecht gesetzt hat, scheint geheilt.
Er hoffte, auch am Morgen nach dem Spiel beschwerdefrei zu sein. Sollte Sögard anders als zuvor die Rückkehrer Franz Semper und Magnus Röd fit bleiben, ist er eine wertvolle Option für die SG. Das bewies der Norweger am Sonntag mit zwei Treffern und guter Abwehrarbeit.
SG lässt viele Chancen aus
Eine angespannte personelle Lage bei der SG, ein Gegner mit viel Qualität – ein enges Duell am 1. Advent war programmiert. Die erneut von Nachwuchs-Trainer Michael Jacobsen und Holger Glandorf gecoachten Flensburger lagen vor 4866 maskierten Zuschauern in der „Hölle Nord“ zwar nie zurück, konnten sich aber bis kurz vor Schluss nicht sicher sein, die Punkte zu holen. „Wir hätten den Sack gerne früher zumachen können“, sagte Jacobsen.
Anadin Suljakovic im HSG-Tor verhinderte das mit 14 Paraden. Bei der SG fand Kevin Möller nie richtig in die Partie, drei wichtige Paraden – darunter ein Konter bei 23:21 (50.) und ein Siebenmeter bei 24:21 (53.) – waren Benjamin Buric nach seiner Einwechslung in der 50. Minute vorbehalten.
Erst als Teitur Einarsson, der trotz vieler Fehlwürfe unermüdlich den nächsten Abschluss suchte, das 25:21 (54.) erzielte, war der fünfte Pflichtspielsieg nacheinander in trockenen Tüchern. Zuvor hatte die SG, die auch gegen sieben Wetzlarer Angreifer eine kompakte Abwehr stellte, ihr einziges Fünf-Tore-Polster (23:18/46.) zu schnell aus der Hand gegeben.
Emil Jakobsen nutzt seine Chance
Bester SG-Schütze war in Abwesenheit von Hampus Wanne dessen Positionskollege Emil Jakobsen (sieben Tore), der nervenstark vier Siebenmeter verwandelte. „Natürlich ist es schön, zu spielen und die Chance zu nutzen. Für mich waren die letzten zwei Spiele ohne Konkurrenten etwas leichter, ich war freier“, sagte der dänische Linksaußen.
Er war Zeuge eines historischen Moments: Lasse Svan trug zum 627. Mal das SG-Trikot und ist jetzt vor Lars Christiansen alleiniger Rekordspieler des Clubs.
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SG Flensburg-Handewitt: Buric (ab 50., 3/1 Paraden), Möller (4 Paraden) – Golla (3), Hübke (n.e.), Svan (3), Meyer-Siebert (n.e.), Steinhauser (n.e.), Mensah (3), Sögard (2), Müller (n.e.), Jakobsen (7/4), Mensing (2), Einarsson (6), Lindskog (1)
HSG Wetzlar: Klimpke (bei zwei 7m), Suljakovic (14 Paraden) – Feld, Srsen, Nyfjäll (1), Danner (1), Weissgerber, Holst (3/3), Fredriksen (1), Schefvert (4), Mellegard (4), Rubin (7), Novak (2), Cavor (2)
SR: Grobe/Kinzel (Braunschweig/Bochum) – Zuschauer: 4866
Zeitstrafen: 1:4 – 7m: 4/4:4/3