Der VfL Lübeck-Schwartau hat die Derbyniederlage gegen HC Empor Rostock gut weggesteckt und am Freitagabend, 26. November 2021, in der 2. Handball-Bundesliga einen 29:27 (14:9)-Auswärtssieg bei Tusem Essen gefeiert. Durch den Auswärtserfolg verbesserten sich die Nordlichter mit nunmehr 12:12 Punkten auf Rang neun.
Bis die Punkte im Sack waren, hatten die Przybecki-Schützlinge einige Rückschläge zu verkraften. Den ersten bereits vor dem Anpfiff: Routinier Jan Schult musste wegen Knieproblemen passen. Im Verlauf der Partie zog sich dann auch noch Jasper Bruhn eine Daumenverletzung zu.
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Im Duell der Enttäuschten erwischten die Schleswig-Holsteiner den besseren Start. Nach drei Niederlagen in Folge agierte der Erstligaabsteiger zunächst verunsichert. Doch die Lübecker verpassten in der Anfangsphase eine deutlichere Führung, ließen zwei freie Würfe liegen.
Der VfL kontrollierte das Tempospiel der Essener und stellte eine stabile Abwehr. Auch Keeper Nils Conrad konnte sich an alter Wirkungsstätte gleich mit guten Paraden auszeichnen. Vorne sorgte Matej Klima mit dem 7:5 für die Zwei-Tore-Führung (15.). Nach einer weiteren Conrad-Parade erhöhte Versteijnen auf 8:5 (16.).
VfL behält Oberhand
Es folgten fünf torlose Minuten auf beiden Seiten, bedingt durch personelle Wechsel, Zeitstrafen und technische Fehler. Tim Rozman erlöste Tusem mit dem Treffer zum 6:8 (21.). Doch der VfL behielt die Oberhand. Paul Skorupa, am Ende mit acht Treffern erfolgreichster Lübecker, verwertete erst einen Abpraller, dann einen Tempogegenstoß und baute die VfL-Führung auf 12:7 aus (25.).
Ranke feiert Comeback
In den letzten Minuten durfte dann auch Fynn Ranke sein Comeback feiern. Der lange verletzt fehlende Kreisläufer fügte sich mit einem Treffer ein. Zur Pause lagen die Lübecker weiterhin mit fünf Toren vorne.
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte Essen ein anderes Gesicht, stellte eine kompakte Abwehr und zeigte sich vorne treffsicher. Die Lübecker taten sich jetzt offensiv schwer und mussten immer wieder in Unterzahl spielen. Essen verkürzte auf 15:16 (39.) – die Partie war wieder offen. Nun zeigte der Erstligaabsteiger auch sein gefürchtete Tempospiel: Maldonado besorgte für die erneut in Überzahl spielenden Gastgeber den 19:19-Ausgleich (43.).
Lübeck zeigt sich nervenstark
Die Lübecker waren gefordert, behielten aber die Nerven. Nachdem der Tusem die Chance auf die Führung vergab, sorgten Klima und Mizumachi für eine erneute Zwei-Tore-Führung (23:21/50.), ehe Skorupa traf zum 24:21 ins leere Tor traf (52.). Der VfL drei Treffern vorn, die Reaktion der Gastgeber: Drei Minuten vor dem Ende stellte Tusem bereits auf eine offensive Abwehr um. Doch die Lübecker bewahrten die Nerven. Skorupa traf zum 28:25 (58.) und sorgte damit für die Entscheidung.
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Claasen lobt Einstellung des VfL
„Wir haben den Kampf angenommen“, freute sich Lübecks Co-Trainer Gerrit Claasen: „In der zweiten Halbzeit hat Essen alles reingeworfen und ist Stück für Stück wieder rangekommen. Aber heute haben wir uns davon nicht verunsichern lassen, sondern haben den Kopf oben behalten, clever gespielt und verdient gewonnen.“
VfL Lübeck-Schwartau: Conrad (12/1 Paraden), Klockmann – Potratz, Gonschor (6), Raguse, Mizumachi (2), Hansen, Skorupa (8), Ranke (1), Waschul, Versteijnen (4), Kretschmer (2), Klima (6), Bruhn