Der THW Kiel darf sich in der Champions League Hoffnungen auf ein Non-Stop-Ticket ins Viertelfinale machen. Am Donnerstagabend besiegte der deutsche Handball-Meister zum Abschluss der Hinrunde den dänischen Topclub Aalborg Handbold mit 31:28 (17:14) und zog in Gruppe A mit Tabellenführer Montpellier HB gleich.
„Insgesamt bin ich zufrieden, wie wir es gemacht haben. Niklas Landin hat sehr gut gehalten. Es war ein Duell auf höchstem Niveau“, meinte THW-Coach Filip Jicha.
Auch interessant: Torhüter Dario Quenstedt wechselt vom THW Kiel zur TSV Hannover-Burgdorf
Niklas Landin der Matchwinner
Die Zuschauer in der Ostseehalle sahen ein packendes Spitzenspiel mit vielen Wendungen. Nach dem Treffer zum 27:21 (47. Minute) vom starken Hendrik Pekeler hatte schon alles auf einen THW-Erfolg hingedeutet, aber der Finalist der Vorsaison kam noch einmal zurück. Fünf Minuten vor Schluss verkürzte Kristian Björnsen auf 28:27.
Drohte ein Déjà-vu des Szeged-Spiels, als Kiel ein Sieben-Tore-Polster noch aus der Hand gegeben hatten? Nein! Vor allem Landin hatte etwas dagegen. Der Keeper wehrte 16 Würfe auf seinen Kasten ab, gleich mehrere davon in der Crunchtime.
In der ersten Viertelstunde sahen die Zuschauer fast nie einen kompletten THW auf der Platte. Fünf (!) Zeitstrafen verteilten die kroatischen Schiedsrichter an die Kieler, die dennoch 8:7 führten.
Aron Palmarsson bleibt unauffällig
Die frühe Verletzung (3. Minute) von Kreisläufer und Mittelblock-Verteidiger Rene Antonsen hatte Aalborg schwer getroffen, da auch Jesper Nielsen fehlte. Aron Palmarsson wurde zwar nur dosiert eingesetzt und blieb weitgehend unauffällig, die reine Präsenz des Ex-Kielers versetzte die THW-Deckung aber in Alarmbereitschaft.
Auch interessant: Volltreffer Teitur Einarsson sorgt für ein schwieriges Personalpuzzle
Leidenschaftliche Abwehr
Ende der ersten Halbzeit übernahm das Jicha-Team die Kontrolle, zog in Windeseile von 10:11 (23.) auf 13:11 (25.) vorbei und führte zur Pause mit drei Treffern. Die Gäste versuchten es mit sieben Angreifern, nachdem der THW auf 24:19 (42.) erhöht hatte. Angeführt von Domagoj Duvnjak als emotionalem Anführer verteidigte die Kieler Deckung die Unterzahl weg, was die Fans mitriss.
Vorne fanden Sagosen und Co. immer wieder Pekeler, der sicher vollstreckte. Und als es noch einmal eng wurde, war Landin zur Stelle.
THW Kiel: N. Landin (16 Paraden), Quenstedt (bei zwei 7m/1 P.) – Ehrig (n.e.), Duvnjak (1), Sagosen (6), Reinkind (1), M. Landin (3), Weinhold (3), Wiencek (1), Ekberg (7/3), Ciudad (n.e.), Dahmke (n.e.), Zarabec, Horak, Bilyk (2), Pekeler (7)
Aalborg Handbold: Gade (8 P.), Aggefors (ab 45./1 Tor/5 P.) – Jakobsen (3), Samuelsson, Palmarsson (2), Barthold (2), Claar (4), Sandell (3), Laeso, Hermansen, Holst, Larsen, Björnsen (3), Möllgaard (2), Antonsen, Juul (8/6)
SR: Gubica/Milosevic (Kroatien) – Zuschauer: 7000
Zeitstrafen: 6:6 – 7m: 3/3:7/6