Echt erstaunlich, was ein einzelner Sieg so alles bewirken kann. „Das hat riesig Spaß gemacht. So ein Spiel haben wir gebraucht.“ Der 28:23-Erfolg seiner SG Flensburg-Handewitt gegen die Füchse Berlin und das Comeback der „Hölle Nord“ brachten die Augen von Mads Mensah auch zwei Tage danach noch zum Leuchten – und den Zeiger des Stimmungsbarometers beim Handball-Bundesligisten vor dem Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen (Sbd./18.05 Uhr) zum Steigen.
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Der dänische Nationalspieler, der gegen die Füchse eine überragende Leistung bot und in die HBL-Mannschaft der Woche gewählt wurde, sprach von einem Zeichen, das seine SG gesetzt habe. Nämlich: „Wir sind wieder da!“ Ist das Ende der schweren Wochen mit vielen Verletzungen und Niederlagen erreicht? Möglicherweise. „Hoffentlich haben wir das Schlimmste überstanden“, sagt Mensah. Und weiter:
Um diese zu wahren, muss die SG aber nach den Füchsen auch die Löwen bändigen. Eine Mission, auf die der 30-jährige Rückraumspieler tierisch Bock hat. Schließlich spielte er von 2014 bis 2020 an der Seite von Ausnahme-Regisseur Andy Schmid für die Mannheimer, die SG-Trainer Maik Machulla trotz ihrer durchwachsenen und wechselhaften Leistungen nach wie vor als Spitzenmannschaft bezeichnet.
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„Es läuft dort nicht alles rund“, sagt Mensah über die Löwen. 9:9 Punkte und Tabellenplatz neun sowie das Aus in der European League entsprechen bei weitem nicht dem Anspruch des Deutschen Meisters von 2016 und 2017, bei dem mit den ehemaligen SG-Nachwuchstrainern Klaus Gärtner und Sascha Zollinger zwei gute Bekannte auf der Bank sitzen. Am Mittwoch kassierten Gensheimer, Kohlbacher und Co. eine schmerzhafte 30:33-Heimpleite gegen Lemgo-Lippe.
5400 Karten verkauft
Besser lief es für die Gäste im vergangenen Mai, als sie einen Punkt (26:26) aus der Flens-Arena entführten. Aber: Im Gegensatz zu damals wird die „Hölle Nord“ morgen wieder auf Betriebstemperatur sein. Bis gestern waren 5400 Tickets abgesetzt worden.
Röd-Comeback und Günther-Besuch
Und auf die Fans, die ebenso wie Ministerpräsident Daniel Günther und Liedermacher Wolf Biermann dem Spiel im Flensburger Handballtempel beiwohnen, wartet am Sonnabend ein kleiner Bonbon: Magnus Röd soll seinen Saisoneinstand geben. Der norwegische Linkshänder hatte sich in der Vorbereitung die Patellasehne im rechten Knie angerissen und steht nun wieder im SG-Kader. Geduld muss hingegen noch Göran Sögard (Leistenprobleme) aufbringen. Zumindest hat der Norweger, um den es Gerüchte über einen Wechsel zu Elverum Handball im Jahr 2023 gibt, das handballspezifische Training wieder aufgenommen.