Die ersten Dominosteine sind gefallen. Weil Sander Sagosen ja zu Kolstad gesagt hat, hat Magnus Röd ja gesagt, hat Magnus Gullerud ja gesagt, hat Torbjörn Bergerud ja gesagt… Noch ist die Rückkehr diverser norwegischer Stars in die Heimat nicht offiziell, am Sonntag um 15 Uhr wird sie es. Der Club aus Trondheim hat zu einer Pressekonferenz geladen, die die Statik im europäischen Spitzenhandball ändern soll.
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Der Bundesliga wird etwas fehlen, wenn Sagosen und Röd nicht mehr da sind. Ob das wirklich erst 2023 sein wird, sei mal dahingestellt. Geld kann schließlich Berge versetzen – oder eben Star-Handballer. Es scheint nicht ausgeschlossen, dass der THW und die SG ihre Nordmänner für eine Entschädigung frühzeitig ziehen lassen.
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Das wäre nur allzu verständlich, wie man auch Sagosen und Röd verstehen muss. Die Heimat lockt, dazu ein sehr gutes Gehalt bei geringerer Belastung als in der Bundesliga. Viel Geld für weniger und leichtere Arbeit – welcher Arbeitnehmer sagt da schon nein?
Macht nicht Lust auf mehr
Der Handball kann sich in Sachen Professionalisierung und Kommerzialisierung viel vom Fußball abgucken. Von den späten Anwurfzeiten hätte die werfende Zunft aber lieber die Finger lassen sollen. Schon klar, wenn manche Champions-League-Spiele um 18.45 Uhr und andere um 20.45 Uhr beginnen, lässt sich aufgrund der höheren Aufmerksamkeit mehr TV-Geld verdienen.
Aber zu später Stunde verliert der Handball die Bodenhaftung, die ihn immer ausgezeichnet hat. Eltern kaufen für ihre Kinder sicher keine Eintrittskarten, wenn diese dann erst um kurz vor Mitternacht im Bett liegen und am nächsten Tag übermüdet in die Schule müssen. Auch viele Berufstätige, deren Wecker in aller Früh klingeln, lassen lieber die Finger von Tickets. Zumal Kiel und Flensburg viele Fans im jeweiligen Umland haben, was eine längere Fahrt zur Halle und wieder nach Hause mit sich bringt.
Liebe Europäische Handballföderation, bitte lasst alle Spiele um 19 Uhr, meinetwegen auch um 19.30 Uhr oder 19.45 Uhr beginnen. Es wäre eine Entscheidung im Sinne der Zuschauer, für die ja gespielt wird. Und auch im Sinne aller Menschen, die rundherum arbeiten – vom Ordner bis zum Catering.
2. Welle – die Handball-Kolumne: Wellen, Wachwechsel und WM-Witz