Der VfL Lübeck-Schwartau hat die Chance verpasst, sein Punktekonto auszugleichen und sich mit einem Auswärtserfolg beim Dessau-Rosslauer HV ins gesicherte Tabellenmittelfeld der 2. Handball-Bundesliga vorzuschieben. Nach der 26:28 (13:15)-Auswärtsniederlage bleiben die Nordlichter 15. des Klassements.
VfL mit starker Anfangsphase
Nach einer starken Anfangsphase lief der VfL lange einem Rückstand hinterher, kämpfte sich aber zurück in die Partie. Die Belohnung in Form eines Punktgewinns aber blieb aus. „Wir sind gut in die Partie gekommen, leider aber geben wir danach das Spiel aus der Hand“, ärgerte sich VfL-Coach Piotr Przybeck.
Klockmann und Klima in Topform
Mit einem glänzend aufgelegten Dennis Klockmann im Tor und einem treffsicheren Matej Klima (9 Tore) im Angriff startete der VfL schwungvoll in die Partie. Vorne war es immer wieder der Tscheche, der Lücken in der Abwehr der Dessauer fand, während hinten Klockmann seine Klasse zeigte.
Nach zwölf Minuten führten die Lübecker so mit 7:3 in der Anhalt-Arena. Die Basis für den dritten Auswärtssieg war gelegt.
Auszeit der Gastgeber fruchtet
Dann nahm DRHV-Trainer Uwe Jungandreas eine frühe Auszeit und einige Umstellungen vor, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Als Vincent Sohmann per Siebenmeter zum 9:10 traf, hatten die Gastgeber den Anschluss hergestellt (19.). Der VfL war plötzlich völlig von der Rolle: Timo Lösser brachte das Heimteam erstmals in Führung (11:10/22.). Beim Stand von 15:13 ging es in die Kabinen.
Dessau setzt sich nach der Pause ab
Auch die ersten Minuten nach dem Wideranpfiff gehörten den Gastgebern. Der VfL traf den Pfosten oder scheiterte am gegnerischen Keeper. Dessau konnte sich so absetzen: Sohmann erhöhte auf 19:14 (38.).
Kretzschmer sorgt für Hoffnung
Die Lübecker taten sich zwar offensiv weiterhin schwer, in Überzahl aber gelang es den Gästen, den Rückstand zu verkürzen. Kretschmer traf zum 24:22 (52.) – und brachte sein Team wieder in Schlagdistanz.
Unentschieden plötzlich greifbar
In einer zerfahrenen Schlussphase, in der sich beide Teams einige technische Fehler erlaubten, verkürzte Klima kurz vor dem Ende noch auf 27:26 – ein Teilerfolg schien möglich.
Foulspiel an Schult nicht geahndet
Im letzten Angriff der Dessauer fing Jan Schult einen Pass ab und wurde am Trikot gehalten. Doch der Pfiff der Schiedsrichter blieb aus. Eine klare Fehlentscheidung, die Przybecki sauer aufstieß, nachdem die Gastgeber im Gegenzug zum Endstand getroffen hatten.
Przybecki hadert nach Fehlentscheidung
„Damit haben die Schiedsrichter uns die Chance auf einen Punkt genommen“, haderte der VfL-Coach, wusste aber auch um die eigenen Defizite: „In der zweiten Hälfte haben wir zu viele Fehler gemacht und zu viele Chancen vergeben. Auch unsere Abwehr war nicht kompakt genug.“
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Conrad – Potratz, Gonschor (2), Raguse (1), Mizumachi (1), Hansen (1), Löfström, Skorupa (1), Waschul, Schult (1), Versteijnen (3), Schrader (2/1), Kretzschmer (2), Klima (9), Bruhn (3)