Das Warten auf einen Sieg hat für die SG Flensburg-Handewitt ein Ende. Nach fünf Pflichtspielen ohne Erfolg – der letzte gelang am 1. Bundesliga-Spieltag am 8. September in Minden – gewannen die SG-Handballer am späten Sonnabend 34:17 (15:7) bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke.
Der von einigen Schlachtenbummlern unterstütze Deutsche Vizemeister zeigte eine zu jeder Zeit souveräne Leistung, phasenweise glänzenden Handball und verbesserte sein Punktekonto auf 5:3. Die SG scheint bereit für die schwere Pokal-Aufgabe am Mittwoch (19.30 Uhr) beim HC Erlangen.
Franz Semper spielt von Anfang an
„Wir wollen uns endlich wieder für den Aufwand belohnen, den wir betreiben“, hatte SG-Coach Maik Machulla vor dem Anwurf gesagt. Und die SG belohnte sich. Machulla beorderte Franz Semper, der drei Tage zuvor beim 27:27 gegen Paris Saint-Germain in der Champions League ein vielversprechendes Comeback gefeiert hatte, in die Startsieben.
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Dass Flensburg nach neun Minuten durch Hampus Wannes vierten Treffer 4:2 führte, lag an einer starken Abwehrleistung. Johannes Golla und Simon Hald räumten im Zentrum auf, blockten Würfe und erzwangen Fehler. Benjamin Buric hielt weitgehend alles, was sein Tor erreichte – allzu viel Gefährliches war das zunächst nicht. Lübbecke geriet mehrmals ins passive Spiel und musste Verzweiflungswürfe nehmen.
Benjamin Buric knackt 50-Prozent-Marke
Vorne hatten auch die Gäste vor 1465 Zuschauern in der Merkur-Arena in den ersten 20 Minuten so ihre Mühe, insbesondere als Semper eine Pause bekam. Doch die SG behielt stets die Ruhe und fand auch ohne Linkshänder im Rückraum meist noch eine Lösung, die zum Erfolg führte. Wanne traf zum 8:4 (17.), der eingewechselte Aaron Mensing zum 9:6 (20.), Johannes Golla zum 12:7 (24.).
Buric – da Kevin Möller in Flensburg bei seiner hochschwangeren Freundin weilte, saß Youngster Felix Backhaus als Ersatzkeeper auf der Bank – bewegte sich kontinuierlich über einer 40-Prozent-Quote und knackte kurz vor der Pause mit seiner achten Parade sogar die 50 Prozent. Jim Gottfridsson und Wanne mit Treffer Nummer sieben stellten den 15:7-Pausenstand her.
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Maik Machulla beginnt zu rotieren
Nach dem Seitenwechsel gelang den Hausherren zwar das erste Tor nach neun Minuten Flaute, aber in dieser Partie brannte nichts mehr an für Flensburg. Mads Mensah besorgte die erste zweistellige Führung (19:9, 36.), der 18-jährige Oscar von Oettingen sammelte weitere Spielpraxis und suchte gewohnt mutig seine Chancen. Den von ihm herausgeholten Siebenmeter (40.) verwandelte Wanne zum 22:10. Semper wurde im zweiten Durchgang geschont.
Der zuletzt selten eingesetzte Neuzugang Anton Lindskog, Marius Steinhauser und Emil Jakobsen durften sich zeigen. Lindskog fügte sich direkt mit einem Block ein, Wannes elftes Tor – das siebte vom Siebenmeter-Strich – brachte das 24:11 (44.), ein Wahnsinnsgeschoss von Mensing kurz darauf das 26:12, von Oettingens Durchbruch das 27:12 (48.) – es war ein Abend zum Genießen aus SG-Sicht. Gekrönt wurde dieser in den Schlussminuten von zwei Paraden von Felix Backhaus.
TuS N-Lübbecke: Asheim (6 Paraden), Rezar (20-30., 2 Paraden) – Heiny (1), Baumgärtner (1), Ebner (1), Petreikis (4), Strosack (2), Mundus (1), Dräger, Kontrec, Mrakovic (1), Spohn, Nissen, Speckmann (4/1), Petrovsky, Skroblien (2/1)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (12 Paraden), Backhaus (ab 52., 2 Paraden) – Golla (2), Hald, Svan (4), von Oettingen (1), Wanne (13/9), Steinhauser (1), Mensah (1), Gottfridsson (4), Jakobsen (2), Semper (1), Mensing (4), Lindskog (1)
Schiedsrichter: Schmidt/Linker (Bochum/Recklinghausen)
Zuschauer: 1465
Zeitstrafen: 6:0
7m: 2/2:9/9