Die Alarmglocken läuten bei der SG Flensburg-Handewitt

Eine Derby-Niederlage tut der SG Flensburg-Handewitt immer weh. Das 23:33 am Sonntag beim Deutschen Handball-Meister THW Kiel schmerzte jedoch besonders – zu leicht hatte es der THW nach der Pause. Trainer Maik Machulla war sichtlich frustriert, dass er am Ende einer sieglosen Woche mit dem Unentschieden gegen Erlangen sowie den Niederlagen gegen Barcelona und Kiel über die gleichen Probleme sprechen musste wie in der Vorsaison, als die SG von vielen Verletzungen heimgesucht worden war.

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Die alten Themen

Personalprobleme, eine zu hohe Belastung für die wenigen verbliebenen Rückraum-Asse der SG, Nachverpflichtungen – diese Themen sollten eigentlich der Vergangenheit angehören. Stattdessen stehen sie durch die Ausfälle von Magnus Röd, Franz Semper, Lasse Möller (alle Knie) und Göran Sögard (Leiste) schon nach vier von im Idealfall über 50 Pflichtspielen wieder ganz oben auf der Agenda.

 

Das sagte Machulla, dessen Team vor 9000 Zuschauern in der Ostseehalle „in vielen Bereichen nicht konkurrenzfähig“ gewesen sei. Der SG-Coach meinte, dass sich die SG derzeit mit Kiel, Magdeburg und Berlin nicht auf Augenhöhe bewegen könne. „Wir sollten nicht über die Meisterschaft reden“, sagte der 44-Jährige. Vielmehr gehe es darum, die Konkurrenz in den kommenden Wochen zumindest im Blick zu behalten. Auch Jim Gottfridsson mahnte, sich realistische Ziele zu stecken.

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Nachwirkungen der Vorsaison

Die SG zahlt mit Verspätung die Rechnung für die strapaziöse Endphase der Vorsaison, als sie mit einem Mini-Kader auf der letzten Rille fast noch Meister geworden wäre. Den müde wirkenden Jim Gottfridsson und Johannes Golla unterlaufen ungewohnte Fehler. Mads Mensah hatte wegen Olympia ebenfalls kaum Pause. Neuzugang Aaron Mensing zeigt vielversprechende Ansätze, aber Bundesliga und Champions League sind für den 23-Jährigen eine neue Welt. „Mit der Mannschaft, die wir haben, müssen wir behutsam umgehen“, sagte Machulla. Das gelte auch für Youngster Oscar von Oettingen (18), der in Kiel einen mutigen Auftritt hinlegte, den Machulla aber in der Abwehr nicht bringen will.

Erst Porto, dann frei

Am Donnerstag (20.45 Uhr) geht es für die dezimierte SG in Porto mit einem schweren Champions-League-Spiel weiter. Es folgt ein wertvolles freies Wochenende. Kevin Möller blickte kämpferisch nach vorne: „Die Derby-Niederlage ist eine Riesenmotivation. Egal, wie es läuft – wir stehen zusammen.“

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Regeln bei SG-Heimspielen

Die seit Montag gültige aktualisierte Corona-Landesverordnung hat Auswirkungen auf die Heimspiele der SG Flensburg-Handewitt. In der Flens-Arena gilt keine Maskenpflicht mehr für die Fans des Handball-Bundesligisten, Speisen und Getränke können auf den Sitzplätzen verzehrt werden. Tickets müssen nicht mehr personalisiert werden. Obwohl die Halle wieder voll ausgelastet werden könnte, bleibt es bis Ende Oktober nach dem 3G-Prinzip bei der Kapazität von 4600 Sitzplätzen, da bereits Tickets verkauft worden sind. Die SG trifft am Mittwoch kommender Woche (20.45 Uhr) in der Champions League auf Paris Saint-Germain, am 24. Oktober gastiert der TVB Stuttgart in Flensburg.