Ohne Rückenwind, zum Derby: Drei Tage vor dem ewig jungen Klassiker gegen den THW Kiel in der Bundesliga mussten die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gestern in der Champions League eine 21:25 (10:13)-Heimniederlage gegen den FC Barcelona hinnehmen. Zum Auftakt in die Königsklasse erwies sich der Titelverteidiger und spanische Serienmeister als zu ausgebufft für die verletzungsgeplagten Flensburger, die nun mit einigen Sorgen am Sonntag zum Topspiel in die Landeshauptstadt reisen werden.
Schlechte Chancenverwertung
Es wäre dank der überragenden Vorstellung von Benjamin Buric (18 Paraden) im Tor mehr drin gewesen für die Flensburger, die jedoch viel zu viele Chancen liegen ließen und in entscheidenden Momenten einfach nicht cleverer genug agierten und ihrem kleinen Kader Tribut zollen mussten. „Wir haben gut gespielt – trotz des nicht erfreulichen Ergebnisses“, lautete das Fazit des SG-Schlussmanns.
In der SG-Startformation hatte es zwei Überraschungen gegeben: Buric für Möller – Trainer Maik Machulla hatte auf sein Bauchgefühl gehört und dem Bosnier den Vorzug gegeben. Das war ebenso überraschend wie der Einsatz von Hampus Wanne (Wadenprobleme) auf Linksaußen. Es war aber auch gute Entscheidungen, denn der Schwede war erfolgreichster Werfer und der Keeper bester Spieler auf Flensburger Seite an diesem Abend.
Benjamin Buric in Topform
Buric’ acht Paraden im ersten Durchgang verhinderten, dass die breit aufgestellten Spanier, bei denen sich Regisseur Luka Cindric früh verletzte, weiter enteilten als drei, vier Tore (5:8/17. und 8:12/27.).
Ausgebuffte Spanier
Nach dem Seitenwechsel blieb die SG am Titelverteidiger dran – obwohl es der Angriff ohne etatmäßigen Linkshänder im Rückraum schwer hatte und Neuzugang Aaron Mensing reichlich Lehrgeld bezahlen musste. Wäre Perez de Vargas im Barca-Tor nicht – wie auch weiterhin Buric – in absoluter Galaform gewesen, hätte die 2066 Zuschauer wohl zwischenzeitlich den Ausgleich bejubeln dürfen – 15:16 (39.). So aber hatte der amtierende Champions-League-Sieger nach 51 Minuten (20:17) immer noch knapp die Nase vorn.
In der Schlussphase versuchten die Gastgeber es mit dem 7:6 im Angriff. Ohne großen Erfolg. Im Stile eines Champions spielten die Gäste ihren Stiefel runter, sie hatten immer die passende Antwort parat. So endete die Flensburger Generalprobe für das wesentlich wichtigere Derby in Kiel mit einer verdienten Niederlage.