SG Flensburg-Handewitt mit schmalem Rückraum gegen HC Erlangen

Neue Saison, alte Sorgen bei der SG Flensburg-Handewitt. Die Knieverletzung bei Magnus Röd, der schon beim 31:18-Auftaktsieg in der Handball-Bundesliga in Minden gefehlt hatte, stellte sich am Freitag bei einer MRT-Untersuchung als Anriss der Patellasehne im rechten Bein heraus. Der Linkshänder, der sich beim Aufwärmen zum Jacob-Cement-Cup gegen Ribe-Esbjerg verletzt hatte, wird dem Vizemeister für mehrere Wochen fehlen.

Damit verfügt Trainer Maik Machulla im ersten Heimspiel am Sonnabend um 18.30 Uhr gegen den HC Erlangen nur über eine schmale Rückraumbesetzung. Franz Semper und Göran Sögard sind noch nicht einsatzbereit. Ende September wird mit der Rückkehr gerechnet. „Franz integrieren wir jetzt langsam ins Mannschaftstraining. Wir werden keinen Druck machen, dass er früher wieder spielt. Das wäre das Dümmste, was man machen könnte“, sagt Machulla über die Situation im rechten Rückraum.

Mal wieder zum Improvisieren gezwungen

Mads Mensah wird Röd hauptsächlich vertreten und durch Nachwuchskraft Oscar von Oettingen entlastet werden. Auch Co-Trainer Mark Bult steht für den Notfall bereit.

 

Allerdings möchte er den 18-Jährigen bei engen Spielständen noch nicht in der Abwehr sehen, womit sich das Problem eines notwendigen Wechsels nach Abschluss eines Angriffs ergibt.

„Mit dem Rücken zur Wand haben wir oft die besten Spiele gemacht“, kommentiert der SG-Trainer den erneuten Rückschlag. „Sorgen bereitet mir aber, dass wir erst den zweiten Spieltag haben und nicht schon im April sind.“ Immerhin ist Linksaußen Hampus Wanne wieder dabei, wenn auch noch etwas geschwächt nach einem Infekt.

Mehr Widerstand erwartet

In Minden hatte die SG keine Probleme, die Ausfälle der Stammkräfte zu kompensieren. Alle Spieler waren von Beginn konzentriert bei der Sache. Machulla relativiert den haushohen Sieg aber ein wenig und verweist darauf, dass den umfassend neuformierten Ostwestfalen viele Fehler unterlaufen sind. Dennoch: Der souveräne Einstieg in die Saison macht vieles leichter.

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Im ersten Heimspiel erwartet Machulla mehr Widerstand von einem ambitionierten Gegner, der einen einstelligen Tabellenplatz anstrebt: „Erlangen kommt mit einer deutlichen Ansage. Leipzig bei 15 Toren zu halten, ist außergewöhnlich. Klemen Ferlin hat überragend gehalten.“ Da war es zu verkraften, dass die Süddeutschen selbst nur 19 Treffer erzielten.

Machulla traut dem Gäste-Rückraum mit dem ehemaligen Flensburger Simon Jeppsson halblinks, Nico Büdel in der Mitte und den Linkshändern Antonio Metzner sowie Christoph Steinert aber deutlich mehr Torgefahr zu. Auch am Kreis ist Erlangen mit Sebastian Firnhaber und Petter Överby stark besetzt.

„Das letzte Spiel ist noch frisch im Kopf. Da haben sie uns das Leben sehr schwer gemacht“, erinnert Machulla an die dramatische Partie im Juni, als Jim Gottfridsson mit einem Treffer in letzter Sekunde noch einen 27:26-Sieg gerettet hatte.

Ticket-Run bleibt aus

Bis Freitag hatte es noch keinen Ansturm auf die Tickets für die Heimpremiere gegeben. Erst 2000 der insgesamt 4600 Plätze in der Flens-Arena waren verkauft. Am Sonnabend ist die Abendkasse geöffnet. Es muss allerdings mit Wartezeiten gerechnet werden, da jede Eintrittskarte zu personalisieren ist. Die SG empfiehlt daher, sich online einen Platz über die Seite www.sg-tickets.com zu sichern.

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