Mehr geht (fast) nicht: Er ist Olympiasieger, Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, deutscher Meister, deutscher Pokalsieger. Lasse Svan ist einer der erfolgreichsten Handballer auf diesem Planeten. Am Montag wurde bekannt: Der 38-jährige Kapitän der SG Flensburg-Handewitt beendet nach dieser Saison seine aktive Karriere.
„Die SG ist für mich nicht nur Handball – sie ist Familie und sie ist Freundschaft“, sagt der dänische Rechtsaußen. „Für mich ist ein Abschied sehr emotional, auch wenn ich wusste, dass es nicht für immer so bleiben wird. Aber ich spüre, dass es nun Zeit ist.“ Weiter erklärt er:
14 Jahre in Flensburg, bis dato 609 Spiele im SG-Trikot, beeindruckende 2362 Tore – Zahlen, die ihresgleichen suchen. Der 235-fache dänische Nationalspieler ist der Dauerbrenner im Flensburger Team und einer der erfolgreichsten SG-Spieler aller Zeiten. Als sein Nachfolger auf dem rechten Flügel wird der dänische Nationalspieler Johan Hansen von der TSV Hannover-Burgdorf gehandelt.
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„Mit Lasse geht ein beeindruckender Spieler mit einer außergewöhnlichen Karriere. Er ist für mich eine Identifikationsfigur der SG“, sagt Trainer Maik Machulla. Mit ihm verbinde er zehn erfolgreiche Jahre als Mitspieler, Co-Trainer und schließlich als Cheftrainer. „Lasse ist ein absoluter Vollprofi und ein durchweg positiver Mensch. In all den Jahren war er immer eine sehr wichtige Säule innerhalb der Mannschaft und hat die Rechtsaußen-Position bei der SG dominiert.“ Machulla sei sich sicher, dass Svan auch neben dem Spielfeld eine erfolgreiche Karriere starten werde. Nun freue er sich noch auf das letzte Jahr mit dem Dänen als Kapitän an seiner Seite.
Die Nummer 11 der SG wird um Sommer 2022 auf eine lange Laufbahn zurückblicken können. Bereits mit 19 Jahren schaffte er den Sprung in den Erstliga-Kader von GOG Gudme. Sechs Jahre später folgte er dann dem Lockruf der SG, für die schon als kleiner Junge schwärmte. Hier entwickelte sich Svan unter den Trainern Kent-Harry Andersson, Per Carlén, Ljubomir Vranjes und Maik Machulla zu einem der besten Rechtsaußen aller Zeiten. Seit der Saison 2019/2020 führte er die SG als Kapitän aufs Spielfeld.
Das sagt Dierk Schmäschke. „Seine Erfolge in der Nationalmannschaft und bei der SG sind außergewöhnlich und zeigen, wie viel Herzblut und wie viel harte Arbeit Lasse jeden Tag in seinen Sport investiert hat.“ Der SG-Geschäftsführer kündigte die Aufnahme Svans in die „Hall of Fame“ an.
Neuer Job als Mentalcoach
Nach der Saison wird der Däne zu seiner Familie ziehen, die in Kolding bereits ein Haus neben dem von Anders Eggert, einer weiteren SG-Legende, bezogen hat. Dort wird der leidenschaftliche Golfer dann als Mentalcoach Profisportler und Führungskräfte großer Unternehmen im mentalen Bereich unterstützen. „Ich freue mich sehr, in diesem Bereich nach meiner Karriere zu arbeiten. Ich sehe hier einen großen Bedarf. Ich habe es selbst erfahren, welch großen Unterschied mentales Training ausmachen kann und wie erfolgreich man sich dadurch entwickeln kann“, so Svan.
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Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Jetzt gilt seine Konzentration noch der finalen Spielzeit beim Flensburger Handball-Bundesligisten. „In meinen 14 Jahren bei der SG habe ich mich als Profisportler und als Mensch unheimlich weiterentwickelt. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, so viele Jahre für nur einen Verein zu spielen. Dass ich das geschafft habe, macht mich unheimlich stolz“, sagt Lasse Svan, der die letzten Monate mit dieser „fantastischen Mannschaft“ genießen möchte. „Ich wünsche mir sehr, dass ich auch meine letzte Saison erfolgreich zu Ende bringen kann.“