Deutschlands Handballer haben mit einem glanzlosen Pflichtsieg gegen Argentinien die ersten zwei Punkte auf dem angestrebten Weg ins Viertelfinale des Olympia-Turniers verbucht.
Beim 33:25 (14:13) konnte die DHB-Auswahl in Tokio nicht an die starke Leistung bei der unglücklichen 27:28-Niederlage zum Auftakt gegen Europameister Spanien anknüpfen. Bester Werfer für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason waren Rechtsaußen Timo Kastening und Marcel Schiller mit jeweils sieben Toren.
200. Länderspiel von Gensheimer
Kapitän Uwe Gensheimer erlebte in seinem 200. Länderspiel einen frustrierenden Kurzauftritt. Der Linksaußen saß zunächst nur auf der Bank und kam Mitte der zweiten Halbzeit für einen Siebenmeter, den er dem argentinischen Torwart an den Kopf warf. Dafür gab es die Rote Karte. Im dritten Vorrundenspiel am Mittwoch gegen Rekord-Weltmeister Frankreich, der zuvor Brasilien mit 34:29 bezwang, darf der 34-Jährige aber wieder mitwirken.
Zu ungewohnt früher Stunde verschlief die deutsche Mannschaft den Start. Statt des erhofften spielerischen Feuerwerks gab es viele Fehlwürfe und technische Fehler. So dauerte es fast fünf Minuten, ehe Kastening das erste Tor erzielte.
Besser wurde es danach zunächst nicht. Im Gegenteil: Gegen die kompakten und kampfstarken Südamerikaner, die zum Auftakt gegen Frankreich mit 27:33 verloren hatten, fand die deutsche Mannschaft im Angriff kaum Lösungen. Da auch die Abwehr viele Lücken aufwies und Torwart Andreas Wolff von seinen Vorderleuten oft allein gelassen wurde, lag die DHB-Auswahl Mitte der ersten Halbzeit mit drei Toren zurück.
Steigerung nach verschlafenem Auftakt
Erst nach 22 Minuten gelang dank eines 4:0-Laufs zum 9:8 die erste Führung, die bis zur Pause Bestand hatte. Zwar lief es immer noch nicht rund im deutschen Team, das nun aber zumindest beim Abschluss etwas effizienter agierte. „Wir nehmen leider zu oft das schleppende Tempo der Argentinier an. Wenn wir das machen, sind wir nicht souverän“, kritisierte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Halbzeit.
Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten zu Beginn der zweiten Halbzeit gewann der Olympia-Dritte von Rio langsam die Oberhand. Gislason, der seine Schützlinge von der Seitenlinie aus immer wieder anfeuerte, sah nun eine deutliche Steigerung. Im Angriff wurde mehr Druck gemacht und die Abwehr stand wesentlich stabiler als in Hälfte eins. Mitte der zweiten Halbzeit konnte sich die DHB-Auswahl dann entscheidend absetzen und brachte den Sieg sicher ins Ziel.