„Ich brauchte die Zeit für mich, nach dieser schwierigen und sehr überraschenden Entscheidung, nicht mehr Bundestrainer zu sein. Das musste ich erst einmal verarbeiten. Ich habe die Zeit im engsten Familien- und Freundeskreis genutzt“, sagte der 42-Jährige im „Sportbuzzer“-Interview.
Das vergangene Jahr habe er für sich genutzt und analysiert. „Das war wichtig. Jetzt ist da ein dicker Haken dran. Es ist normal in Trainerkarrieren, dass es auch ernüchternde Phasen gibt. Nun ist es wichtig, den Blick nach vorn zu richten“, sagte Propop, der als Coach der TSG Hannover-Burgdorf in die Männer-Bundesliga zurückkehrt. Einen kolportierten Kontakt zu den Rhein-Neckar Löwen habe es nicht gegeben, dafür aber „die eine oder andere Anfrage aus dem Ausland. Das hat aber nicht gepasst. Ich habe mich über wertschätzende Anfragen aus der Bundesliga gefreut und natürlich über das Angebot aus Hannover“, sagte Prokop.
2017 hatte Prokop seinen Job als Coach des SC DHfK Leipzig aufgegeben und die Nachfolge von Dagur Sigurdsson als Bundestrainer angetreten. Der DHB hatte dafür eine Ablöse von 500.000 Euro an die Sachsen gezahlt und Prokop mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet. Doch nachdem Prokop mit der DHB-Auswahl bei der EM 2018, der Heim-WM 2019 und der EM 2020 jeweils ohne die erhoffte Medaille blieb, trennte sich der Verband im Februar 2020 vorzeitig von ihm und verpflichtete Routinier Alfred Gislason. Die Vertragsauflösung mit dem Deutschen Handball-Bund zum 30. Juni sei „im beiderseitiger Interesse“ erfolgt.
Sein Nachfolger Gislason habe sich als sehr erfahrener Trainer bei seinem ersten Turnier (WM/Platz 12) auch erst „reinfuchsen“ müssen, sagte Prokop: „Er wird die richtigen Hebel in Bewegung setzen, um erfolgreich mit der deutschen Mannschaft zu sein.“ Er wünsche dem Team bei den Olympischen Spielen in Tokio Glück für eine Medaille.