Heiser ist seine Stimme und er selbst etwas müde von den mehrtägigen Feierlichkeiten. Ein besseres Geburtstagsgeschenk hätte sich Sven Ehrig aber gar nicht wünschen können.
Am Sonnabend wurde der Rechtsaußen des THW Kiel 21 Jahre alt, tags darauf krönte er sich mit den „Zebras“ nach einem Herzschlagfinale im Fernduell mit der SG Flensburg-Handewitt zum Deutschen Meister in der Handball-Bundesliga.
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„Das war eine Achterbahn der Gefühle“, sagt Ehrig überglücklich nach dem entscheidenden 25:25 bei den Rhein-Neckar Löwen. „Wir haben es uns selbst schwer gemacht, aber am Ende bin ich einfach nur glücklich, dass wir es geschafft haben.“
Meister-Party ging in Kopenhagen weiter
Am Tag nach der 22. Meisterschaft der Vereinsgeschichte ist der gebürtige Kieler mit einigen Mannschaftskollegen nach Kopenhagen gefahren. Die Meister-Party ging in Dänemarks Hauptstadt weiter.
Ehrig: „Die erste Nacht in Kiel endete um 6 Uhr morgens, zwei Stunden später ging’s nach Kopenhagen.“ Am Montag schauten sich die frisch gebackenen Meister den Krimi zwischen Kroatien und Spanien im Kopenhagener Parken-Stadion bei der Fußball-Europameisterschaft an.
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Erste volle Saison beim THW
Hinter Ehrig liegt eine spannende, lehrreiche und verrückte Saison mit dem deutschen Rekordmeister. Kam Ehrig in der vergangenen Spielzeit, in der er beim TSV Altenholz unter Vertrag stand, erst mittendrin mit einem Zweitspielrecht ausgestattet zum THW, durfte der talentierte Linkshänder nun die erste volle Saison mit den Kielern absolvieren. Ehrig:
Als Ekberg-Ersatz gefragt
Im Saisonendspurt musste er aber eben jenen etatmäßigen Rechtsaußen vertreten, der sich einen Innenbandriss im rechten Knie zugezogen hatte. „Da musste und wollte ich. So qualifiziere ich mich auch langfristig für das Team“, blickt Ehrig zurück.
Seine Ambitionen untermauerte er im finalen Saisonspiel in Mannheim. Ehrig steuerte nicht nur zwei Tore zum goldenen Unentschieden bei, sondern glänzte auch mit unbändigem Kampfgeist und sehenswerten Defensivaktionen.
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„Das ist natürlich echt cool, bei so einem Spiel auf der Platte zu stehen“, meint Ehrig. „Ich habe in jede Szene alles reingeworfen.“
Unterstützung aus der Mannschaft
Hilfe erhält er stets von seinen Mannschaftskollegen. Allen voran die Kapitäne Domagoj Duvnjak, Patrick Wiencek und Niklas Landin stehen dem Youngster mit Rat und Tat zur Seite.
„Ich gucke mir zwar immer was bei ihnen ab, aber sie kommen auch auf einen zu, wenn man ein gutes oder schlechtes Spiel gemacht hat“, sagt Ehrig. Die erfahrenen Spieler hätten ihm besonders beim Umgang mit Drucksituationen geholfen.
Dass er in jungem Alter mit seinem Heimatclub bereits Deutscher Meister und Champions-League-Sieger geworden ist, kann der Architektur-Student noch gar nicht richtig fassen. Ehrig:
Abschalten in der Sommerpause
Der 1,97-Meter-Hüne versucht sich abseits des Parketts immer wieder vom Handball zu lösen, um abzuschalten und sich neu zu fokussieren.
Auch in der vierwöchigen Sommerpause will Ehrig so wenige Gedanken wie möglich an seine Leidenschaft verschwenden: „Ich werde mir ein, zwei Wochen Ruhe geben – weg vom Handball. Vielleicht geht es noch ins Ausland, je nachdem, was möglich ist.“
In den letzten Wochen wird dann wieder geklotzt, sich auf die nächste Saison vorbereitet. Bis dahin genießt Sven Ehrig aber sein Geburtstagsgeschenk in vollen Zügen. Deutscher Meister wird man nicht alle Tage.