Das ist ein echter Paukenschlag: Die SG Flensburg-Handewitt hat auf die Verletzung von Torhüter Benjamin Buric (Muskelteilriss) reagiert und nach eingehender Sondierung des Spielermarktes nun eine Aushilfe für die restlichen fünf Wochen der Saison gefunden. Henning Fritz, der Weltmeister von 2007 und Welthandballer von 2004, wird ab sofort die Mannschaft von Cheftrainer Maik Machulla unterstützen.
Familiäre Hilfe
Der ehemalige Weltklasse-Torhüter ist familiär mit Maik Machulla verbandelt und zögerte nicht lange, als sein Schwager aus Handewitt anrief. Somit wird der 46-Jährige am Sonntag (16 Uhr) beim Auswärtsspiel in Lemgo spielberechtigt auf der SG-Bank Platz nehmen. Am Donnerstagabend war der 235-fache Nationalspieler noch als TV-Experte für den Sender Sky beim Heimspiel der SG gegen die Rhein-Neckar Löwen (26:26) in der Flens-Arena tätig.
Buchautor und TV-Experte
„Dass ich nun doch nochmal ins Handballtor zurückkehre, hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagt Henning Fritz, der als Buchautor und TV-Experte nach seiner aktiven Karriere dem Handball verbunden ist. „Ich halte mich mehrmals die Woche mit Crossfit und Joggen fit und fühle mich bereit, die SG in dieser Phase der Saison zu unterstützen." Für ihn sei es keine Frage gewesen, Machullas Anfrage nachzukommen und Torbjörn Bergerud und Felix Backhaus im Tor zur Seite zu stehen. „Die SG hat eine unglaublich starke Mannschaft. Ich freue mich nochmal ein Teil davon zu sein und meinen Beitrag für erfolgreiche Spiele zu leisten. Natürlich wünsche ich Benjamin Buric schnelle Genesung und eine baldige Rückkehr“, so Fritz.
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Der gebürtige Magdeburger startete 1998 seine Profi-Karriere beim SC Magdeburg und spielte 13 Jahre an der Börde. In der gemeinsamen Zeit beim SCM gewann Fritz zusammen mit Machulla die Deutsche Meisterschaft 2001 und den EHF-Pokal 1999 und 2001. Nach einer erfolgreichen Zeit (4 x Meister, 1 x Champions-League-Sieger) beim THW Kiel (2001 – 2007) spielte er schließlich ab 2007 für die Rhein-Neckar Löwen und beendete dort im Sommer 2012 seine aktive Handballkarriere. In der deutschen Nationalmannschaft absolvierte er 235 Spiele und krönte seine Karriere mit der olympischen Silbermedaille 2004, dem Europameistertitel 2004 und dem Weltmeistertitel 2007.
„Die Suche nach einer adäquaten und kurzfristigen Lösung gestaltete sich schwierig“, berichtet Maik Machulla. „Als Henning mir aber Interesse signalisierte, war für mich klar, dass wir das machen müssen. Er bringt eine unglaubliche Erfahrung mit, mit der er Torbjörn sicherlich punktuell sehr gut unterstützen und ihm den Rücken frei halten kann. Henning weiß, wie man Titel gewinnt.“
Auch Dierk Schmäschke freut sich über das Comeback des Welthandballers. Es sei eine der schwierigsten Suchen nach Ersatz in den vergangenen Jahren gewesen. Er sagt:
Der SG-Geschäftsführer weiter: „Henning verfügt über körperliche Fitness und geistige Frische und hat immer noch eine große Ausstrahlung. Er weiß, worauf es in solch einer Saisonphase ankommt.“