Nächste erfolgreiche Runde im Mai-Marathon des THW Kiel: Im fünften Spiel innerhalb von zwölf Tagen setzte sich der Handball-Rekordmeister Donnerstagabend nach einem überzeugenden Auftritt beim SC DHfK Leipzig 33:26 (18:14) durch und feierte damit den zwölften Bundesliga-Sieg in Folge.
Konzentriert und souverän
„Ich bin wirklich sehr zufrieden. Wir haben ein wenig gebraucht, um in die Partie zu kommen. Aber das ist in dieser Phase der Saison normal. Danach war der Auftritt meiner Mannschaft voll konzentriert und absolut souverän“, freute sich THW-Trainer Filip Jicha nach dem Abpfiff am Sky-Mikrofon.
Leipziger Modellprojekt
Seine Kieler waren vor dem Gegner gewarnt. Auch Leipzig hatte die letzten drei Punktspiele für sich entschieden – eine Serie, die die Sachsen gegen den großen THW nur zu gerne fortgesetzt hätten, zumal sie im Rahmen eines Modellprojekts erstmals wieder vor gut 1000 Zuschauern auflaufen durften. Die hatten nach monatelanger Zwangspause richtig Lust auf Handball und peitschten ihre Mannschaft von Beginn an nach vorne. Leipzig erwischte dann auch den besseren Start und legte eine 3:0-Führung vor.
Die Gäste brauchten einen Wachmacher, den Kapitän Domagoj Duvnjak nach über sechs Minuten mit dem ersten Treffer lieferte. Jetzt lief es deutlich besser beim THW, der nach einem 4:0-Lauf durch einen Treffer von Steffen Weinhold erstmals in Führung ging. Die Partie wurde nun vor allem aufseiten der Hausherren hektischer. Nach einer sehr umstrittenen Roten Karte gegen Kapitän Alen Milosevic lagen die Nerven beim SC blank. Es hagelte Zeitstrafen, die der THW routiniert für sich nutzte. Niclas Ekberg sorgte nach 14 Minuten mit dem 8:5 für die erste Drei-Tore-Führung der Nordlichter.
Das Publikum gab weiter alles, Leipzig auch. Doch die Kieler waren nun in der Spur, ließen sich nicht mehr aus der Ruhe bringen. Duvnjak baute die Führung bis zum Pausenpfiff auf beruhigende vier Tore aus.
Weiter Vollgas gegeben
„Wir müssen sehr starken Handball zeigen und verhindern, dass Kiel ein hohes Level erreicht“, hatte SC-Coach Andre Haber noch vor der Partie gehofft. Doch die Kieler taten ihm den Gefallen nicht. Im Gegenteil – trotz der zurzeit immensen Belastungen legte der Gast sogar noch zu und fühlte sich durch die Zuschauer offenbar animiert, weiter Vollgas zu geben. Hendrik Pekeler war am Kreis kaum zu stoppen, Niclas Ekberg behielt die Nerven vom Punkt, verwandelte alle fünf Siebenmeter eiskalt, der nach der Pause eingewechselte Rune Dahmke traf von Außen nach Belieben – es klappte wirklich fast alles beim THW, der die Leipziger auch mit einer starken Deckung immer wieder vor große Probleme stellte.
Spätestens mit Dahmkes Treffer zum 28:20 (49.) war alles gelaufen. Jicha konnte nun munter durchwechseln und verhalf am Ende sogar noch Nachwuchs-Kreisläufer Leon Benitez Ciudad zu seinen ersten beiden Bundesliga-Treffern.
SC DHfK Leipzig: Sæverås, Birlehm – Wiesmach, Krzikalla (7/5), Meyer-Siebert (2), Binder (3), Larsen (2), Roscheck, Weber (3), Mamic (1), Remke, Gebala (7), Milosevic, Esche, Gansau (1), Hettkamp THW Kiel: N. Landin, Quenstedt – Ehrig, Duvnjak (2), Sagosen (3), Reinkind, M. Landin (1), Sunnefeldt, Weinhold (4), Ekberg (9/5), Ciudad (2), Dahmke (3), Zarabec (4), Voigt, Horak, Pekeler (5) Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Bochum) Zeitstrafen: 6:4 Siebenmeter: 6:5 |