Das Aus im Viertelfinale der Handball-Champions League bei Paris Saint-Germain unter der Woche hat beim THW Kiel keine tieferen Spuren hinterlassen. Die „Zebras“ haben die Rückkehr in den stressigen Bundesliga-Alltag erfolgreich bewältigt. Am Pfingstsonnabend bezwangen die Kieler in einem Nachholspiel des 13. Spieltages in eigener Halle die MT Melsungen mit 29:28 (13:11).
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Nur 48 Stunden später gelang ein nicht ganz so mühevoller 30:25 (13:12)-Sieg beim TBV Lemgo Lippe, mit dem das Team von Trainer Filip Jicha seine Tabellenführung vor dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt behauptete.
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„Es ist eine herausfordernde Zeit für meine Spieler. Jeder bei uns ist mehr oder weniger angeschlagen. Die Jungs sind definitiv müde, auch mental“, hatte Jicha vor dem gestrigen Anpfiff in der Phoenix Contact Arena gesagt. Und man merkte den Gästen die Strapazen der vergangenen Wochen an.
Dank Kieler Konzentrationsschwächen im Abschluss – selbst der sonst so sichere Niklas Ekberg scheiterte gleich dreimal vom Siebenmeterstrich an seinem schwedischen Landsmann Peter Johannesson im Lemgoer Tor – sowie der fehlenden Aggressivität des THW in der Abwehr gestalteten die Hausherren die Partie in der ersten Halbzeit offen, lagen sogar zeitweilig in Führung (1:0, 2:1, 9:8).
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb die Partie zunächst eng. Erst mit der Hereinnahme von Niklas Landin, der nach 42 Minuten Dario Quenstedt zwischen den Pfosten des Kieler Tores ersetzte, schlug das Pendel mehr und mehr in Richtung des Favoriten aus. Mit dem 23:19 markierte Steffen Weinhold die erste Vier-Tore-Führung für die Gäste (48.), der bärenstarke Sander Sagosen stellte in Unterzahl auf 27:22 (55.). Damit war der Widerstand der Lemgoer gebrochen.
TBV Lemgo Lippe – THW Kiel 25:30 (12:13)
TBV Lemgo Lippe: Zecher (bei einem 7m), Johannesson (1.-60.) – Elisson (9/4), I. Guardiola, Simak (2), Carlsbogard (3), Schagen, Timm (1), Hangstein, Zerbe (3), G. Guardiola (1), Cederholm (5), Geis, Reimann, Bajens (1)
THW Kiel: N. Landin (42.-60.), Quenstedt (1.-42.) – Ehrig (5), Duvnjak (3), Sagosen (6), Reinkind (1), M. Landin (n.e.), Sunnefeldt (n.e.), Weinhold (2), Ekberg (7/3), Ciudad Benitez, Dahmke (4), Zarabec, Voigt (n.e.), Horak, Pekeler (2)
Schiedsrichter: Köppl/Regner (Darmstadt/Nieder-Olm)
Siebenmeter: 3:6
Zeitstrafen: 2:1
THW macht es gegen Melsungen spannend
Weitaus spannender verlief die Partie zwei Tage zuvor. Lange Zeit sahen die Kieler wie die sicheren Sieger aus, machten es am Ende aber noch einmal spannend. Beim Stand von 29:28 verpasste zunächst Steffen Weinhold 30 Sekunden vor dem Abpfiff die Vorentscheidung und scheiterte an MT-Keeper Silvio Heinevetter. Anschließend vergab auch Rechtsaußen Niklas Ekberg eine Großchance.
Doch die verbliebenen fünf Sekunden reichten den Gästen nicht mehr, um noch den Ausgleich zu erzielen. Den finalen Wurf von Nationalspieler Kai Häfner aus zwölf Metern parierte THW-Torhüter Niklas Landin.
THW Kiel – MT Melsungen 29:28 (13:11)
THW Kiel: N. Landin (1.-60.), Quenstedt (n.e.) – Ehrig (2), Duvnjak (5), Sagosen (8), Reinkind (1), M. Landin (1), Sunnefeldt, Weinhold (7), Ekberg (3/3), Ciudad Benitez (n.e.), Dahmke, Zarabec, Voigt (n.e.), Horak, Pekeler (2)
MT Melsungen: Heinevetter (1.-60.), Simic (bei einem 7m) – Maric (5), Kühn (6), Lemke, Kompenhans, Reichmann (1), Kunkel, Mikkelsen, Danner, Arnasson (1), Allendorf (2), Häfner (6), Salger, Kastening (7/3), Pavlovic
Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin/Berlin)
Siebenmeter: 3:4
Zeitstrafen: 2:4