Es war wahrlich nicht die Woche der SG Flensburg-Handewitt. Erst die bittere Meldung über die lange Ausfallzeit von Lasse Möller, dann der sportliche Nackenschlag mit dem Champions-League-Aus gegen Aalborg – und nun auch noch Zuwachs für das ohnehin schon prominent gefüllte SG-Lazarett: Torhüter Benjamin Buric wird dem Handball-Bundesligisten mehrere Wochen verletzungsbedingt fehlen.
Eine MRT-Diagnostik beim 30-jährigen Bosnier am Freitag ergab einen Muskelteilriss im Bereich des hinteren rechten Oberschenkels und bestätigte den Verdacht von Mittwochabend, als sich der Keeper gegen Aalborg bei einem Siebenmeter verletzte.
„Das ist für uns sehr bitter“, sagt Trainer Maik Machulla. „Dass uns Benko nun für die letzten wichtigen Wochen in der Liga fehlen wird, ist ein herber Rückschlag und schwer zu kompensieren.“ Bis auf weiteres wird Torbjörn Bergerud nun von Felix Backhaus aus der A-Jugend zwischen den Pfosten unterstützt werden, so auch beim Heimspiel am Pfingstmontag (18.30 Uhr) gegen die MT Melsungen. Die SG-Verantwortlichen hatten jedoch am Donnerstag angekündigt, sich im Falle eines längeren Buric-Ausfalls um externen Ersatz zu bemühen.
Für die Flensburger gilt es nun, schnell die Aalborg-Enttäuschung und den Buric-Schock wegzustecken und wieder Freude auf Handball zu entwickeln. Das einzig Gute am schmerzvollen Königsklassen-Aus: Jetzt können sich Gottfridsson und Co. voll auf die Bundesliga fokussieren, deren Saison so langsam auf die Zielgeraden einbiegt. Zehn Spiele stehen noch auf dem Plan – sowohl für die SG als auch für den punktgleichen Spitzenreiter THW Kiel. Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft scheint programmiert, was für die beiden Erzrivalen bedeutet: Stolpern strengstens verboten!
Aus diesem Grund setzt Machulla alles daran, die Köpfe seiner Spieler schnellstmöglich wieder aufzurichten, um den 52. ungeschlagenen Heimauftritt in Folge seit Dezember 2017 hinzulegen. Dazu bleiben dem Coach nach dem trainingsfreien Freitag noch zwei Einheiten am Sonnabend und Sonntag. „Melsungen ist eine Mannschaft mit viel Qualität“, sagt Machulla über den Gegner, der sich am Pfingstwochenende auf eine Schleswig-Holstein-Tournee (Sonnabend in Kiel, Montag in Flensburg) begibt und der laut Johannes Golla immer in der Lage ist, ein Topteam zu besiegen.
„Wir wissen genau, was uns erwartet“, sagt der Flensburger Kreisläufer über seinen Ex-Club. Es ist schließlich erst vier Wochen her, da trafen sich beide Mannschaften zum Hinspiel in Melsungen. Dabei schlug die SG die hoch ambitionierte und recht launische „MT Deutschland“ um deren Nationalspieler Silvio Heinevetter, Finn Lemke, Tobias Reichmann, Kai Häfner, Julius Kühn und Timo Kastening mehr oder weniger souverän mit 32:30. Allerdings, so Golla, sei der Tabellensiebte jetzt deutlich besser drauf, wovon dessen jüngster Sieg beim Bergischen HC zeugt.