Die SG Flensburg-Handewitt hat vorübergehend die Tabellenspitze der Handball-Bundesliga zurückerobert. Am späten Sonnabend besiegte das Team von Maik Machulla die HSG Wetzlar mit 32:24 (13:13) und ließ den THW Kiel hinter sich. Der Rekordmeister kann am Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Erfolg bei den Füchsen Berlin wieder an der SG vorbeiziehen.
Spiel auf der Kippe
Bis drei Stunden vor Spielbeginn war unklar, ob die Partie überhaupt stattfinden kann. Am Freitag waren ein SG-Spieler und eine Person aus dem nahen Teamumfeld positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nachdem am Sonnabend ein weiterer PCR-Test und zwei Schnelltests der betroffenen Personen negativ ausgefallen waren, sah das Flensburger-Gesundheitsamt keine Veranlassung, das Wetzlar-Spiel abzusagen. Bei der SG waren drei Tage nach dem 28:28-Remis bei Frisch Auf Göppingen bis auf die Langzeitverletzten Jacob Heinl, Franz Semper und Lasse Möller alle Mann an Bord.
Weiterlesen: Maik Machulla will Punktverlust abhaken – und lobt sein Team
Ausgeglichene erste Halbzeit
Der Weg zum 51. Bundesliga-Heimspiel in Folge ohne Niederlage war nicht leicht zu gehen. Die Gäste warteten geduldig auf ihre Chancen und fanden irgendwann meist eine Lücke. Der zukünftige Flensburger Anton Lindskog traf vom Kreis zum 6:7 (13. Minute). Magnus Röd und Jim Gottfridsson drehten das Ergebnis zu Gunsten der SG, kurz darauf führte durch Lenny Rubins vierten Treffer wieder Wetzlar. Flensburgs Torwart Torbjörn Bergerud tauchte nach einer überzeugenden Anfangsphase mit drei Paraden ab.
Eine Auszeit von Machulla war der Startschuss für einen 3:0-Lauf zum 11:9 (22.), das Hampus Wanne mit einem spektakulären Wurf hinter dem Rücken erzielte. Bergerud meldete sich mit einer Parade gegen Lindskog zurück, auf der anderen Seite hielt Tibor Ivanisevic in der 23. Minute erstmals einen Wurf für Wetzlar. Hampus Wanne beendete eine fünf Minuten lange Flensburger Torflaute per Siebenmeter zum 13:13 – der Pausenstand.
Steinhauser hat Spaß
Die Gäste, denen einige Leistungsträger fehlten, glaubten an ihre Chance. Sie legten nach der Pause mehrfach vor, etwa durch Lindskog zum 15:16 (33.) oder Rubin zum 16:17 (36.). Mads Mensah übernahm nun immer mehr Verantwortung, in Unterzahl erzielte der Däne das 19:18 und legte das 20:18 von Gottfridsson (41.) auf. Wannes Konter zum 22:19 brachte die erste Drei-Tore-Führung und beruhigte die Flensburger Gemüter – für kurze Zeit. Der Außenseiter ließ sich einfach nicht abschütteln und brachte sogar den siebten Feldspieler.
Allmählich machte sich auf Wetzlarer Seite aber der Kräfteverschleiß bemerkbar. Es schlichen sich Fehler ein, die Würfe wurden unplatzierter. Marius Steinhauser traf ins leere Tor – 25:21 (48.). Der Rechtsaußen, der zuletzt kaum Einsatzzeiten hatte, nutzte an diesem Abend seine Chance und durfte die vollen 60 Minuten gehen. Das 29:23 (53.) war sein sechster Treffer nacheinander. In den letzten Minuten brannte am SG-Erfolg nichts mehr an, auch Youngster Magnus Holpert erzielte noch sein Tor.
SG Flensburg-Handewitt: Buric (n.e.), Bergerud – Golla (2), Hald, Svan (n.e.), Wanne (8/4), Jöndal (n.e.), Steinhauser (8), Mensah (3), Sögard (2), Gottfridsson (6), Holpert (1), Petersson (1), Röd (1)
HSG Wetzlar: Till Klimpke, Ivanisevic (ab 19.) – Srsen (2), Henningsson, Björnsen (1), Ole Klimpke (1), Mirkulovski, Weissgerber (2), Holst (2/2), Fredriksen (2), Gempp (3), Mellegard (1), Rubin (8), Lindskog (2)
Schiedsrichter: Standke/Heine (Ronnenberg/Wendeburg)
Zeitstrafen: 2:1
7m: 4/4:2/2