Ein ungewöhnliches Wochenende steht dem VfL Lübeck-Schwartau bevor: Innerhalb von 48 Stunden werden die zwei Nachholspiele in der 2. Handball-Bundesliga gegen den TuS Ferndorf ausgetragen. Für Lübecks Julius Lindskog Andersson sind es zudem zwei ganz spezielle Duelle.
Der Schwede trifft mit dem VfL auf seine ehemaligen Teamkollegen – und auf seinen Vater Robert, der Trainer der Westfalen ist. „Natürlich ist das speziell für mich“, sagt Lübecks Spielmacher, den das Aufeinandertreffen aber nicht aus der Ruhe bringt. „Ich spiele nicht zum ersten Mal gegen meinen Vater, das gab es schon einmal, als ich noch in Schweden gespielt habe.“
Mit seinem Vater telefoniert der 26-Jährige mehrmals in der Woche, oft wird auch über Handball gesprochen. „Ich glaube, er hat bisher fast jedes Spiel von mir gesehen. Er kennt meine Spielweise vermutlich besser als jeder andere“, weiß Julius Lindskog Andersson. „Er wird seinen Spielern sicherlich den einen oder anderen Trick verraten, wie sie gegen mich spielen müssen“, so Lübecks Nummer zehn. „Das ist für mich aber egal, ich muss mich auf mein Spiel konzentrieren.“
Vater Robert hofft zwar auf einen guten Auftritt seines Sohnes, mehr gönnt er ihm aber nicht: „Klar wird das eine besondere Angelegenheit für uns beide. Es ist schön, ihn zu treffen und gegen ihn zu spielen“, sagt Robert Andersson. „Im Spiel denkt man daran aber nicht – da sind wir Gegner. Optimal wäre es, wenn er ein gutes Spiel macht und wir die Punkte behalten.“
Nach mehreren Corona-Fällen in der Mannschaft des TuS Ferndorf und einer langen Quarantäne stand der Verein vor einer großen sportlichen Herausforderung, viele Spiele mussten nachgeholt werden. Umso überraschender waren die Erfolge gegen den VfL Gummersbach oder den TSV Bayer Dormagen. „Richtig stark“ fand auch Julius Lindskog Andersson die Leistungen seiner ehemaligen Mitspieler in den vergangenen Wochen. „Das ist eine kämpferisch richtig gute Mannschaft, die eine aggressive 6-0-Abwehr spielt und offensiv eine gute Mischung gefunden hat.“
Am Wochenende erwartet der Schwede daher „zwei harte Spiele und viel Kampf“. Seine Mannschaft sieht er nach dem Unentschieden in Hamburg wieder auf einem guten Weg. „Wir haben dort gezeigt, was wir können. So eine Leistung wollen wir jetzt auch gegen Ferndorf abrufen.“
Das Spiel in Ferndorf wird am Freitagabend um 19.30 Uhr angepfiffen, die Partie in Lübeck beginnt am Sonntag um 16 Uhr. Beide Spiele können wie gewohnt bei Sportdeutschland.TV und auf vfl-tv.com live verfolgt werden.